Weiter geht's im Tagesticker!
Das war es von der Gladbach-PK. Alles Weitere rund um den Ball könnt Ihr wie gewohnt in unserem Tagesticker beim Kollegen Schneider mitlesen. Viel Spaß und bleibt sportlich, Servus!
Zusammenfassung
Kurz noch einmal zusammenfassend:
- Eberl ist sehr traurig über den Rücktritt, der nicht so ablief, wie es sich der Verein gewünscht hätte. Man versuchte, Favre zu überzeugen, der ging jedoch trotz Ablehnung der Kündigung an die Presse.
- Eberl und der Verein waren bis zuletzt davon überzeugt, den Weg aus der Krise mit Favre zu schaffen. Der hätte seine erfolgreiche Zeit bei der Borussia mit dem Bewältigen der Negativphase noch krönen können, so Eberl.
- Favre nannte nur einen Grund für den Rücktritt: Er glaube, nicht die richtige Lösung zu finden. Mit sich reden lassen, wollte er nicht. In der Vergangenheit habe es schon ähnliche Vorfälle mit dem Trainer gegeben - diesmal sei sein Entschluss unumkehrbar gewesen.
- Die Suche nach dem Nachfolger wird Zeit benötigen. Es muss eine große Lösung werden, die die "großen Fußstapfen und das große Loch", das Favre hinterlasse, füllt. Vorübergehend übernimmt U23-Trainer Andre Schubert.
- Eberl gibt zu, nicht für den Rücktritt vorbereitet gewesen zu sein. Mit einer solchen Entscheidung habe er schlichtweg nicht gerechnet.
"Würde immer Rat von Heynckes annehmen"
Eberl über...
...Jupp Heynckes: "Ich würde immer einen Rat von Jupp Heynckes annehmen. Wenn er einen Ratschlag hat, bin ich der Letzte, der weghört."
Dann gibt es noch den Hinweis, dass das für morgen geplant Abschlusstraining nach wie vor um 10 Uhr stattfindet und Aretz beendet die PK.
"Lucien hinterlässt große Fußstapfen"
Eberl über...
...die Nachfolger-Suche: "Wir werden das alle gemeinsam entscheiden. Der Präsident wird dazu kommen wir einige Andere auch. Dafür benötigen wir aber Zeit. Die Messlatte ist hoch, die Fußstapfen sind groß. Dass wir nach Lucien Favre eine große Arbeit zu leisten haben und eine große Lücke schließen müssen, war uns immer bewusst. Der neue Trainer wird immer mit Lucien verglichen werden, jedoch wird er auch seine eigene Art hineinbringen."
...die U23: "Die wird Arie van Lent erst einmal übernehmen."
"Ich war nicht auf diesen Fall vorbereitet"
Eberl über...
...sein Bauchgefühl: "Ich bin sautraurig. Ich habe einen unheimlich guten Trainer kennenlernen dürfen. Weiter will ich es nicht bewerten. Es ist, wie es ist."
...Favres Entscheidung: "Wenn er die Entscheidung gefällt hat, wird er auch die Konsequenzen bedacht haben. Wir haben ihm gesagt, dass er seine Arbeit noch veredeln kann, wenn er gemeinsam mit uns aus dieser Phase herausgekommen wäre. Es war unsere erste gemeinsame schwierige Phase. Aber er hat seine Entscheidung für sich gefällt.
...einen Plan B: "Wir haben keinen Plan B in der Tasche und hatten nie einen. Wir wussten, dass Lucien schon einige Male gezaudert hat. Aber wir waren immer davon überzeugt, dass wir den Weg lange gemeinsam weitergehen. Mit dieser Entscheidung wurden wir gestern sehr überraschend konfrontiert. Natürlich muss man sich vorbereiten auf einen solchen Fall - habe ich aber nicht. Man kann sagen: 'Max Eberl ist ein schlechter Sportdirektor, Max Eberl ist unvorbereitet.' Ich habe den Markt sondiert, habe mit dieser Entscheidung aber nicht gerechnet."
"Lucien wirkte nicht ausgebrannt"
Eberl über...
...die Gespräche mit Favre: "Wenn ich das Gefühl gehabt hätte, er sei ausgebrannt, dann hätten wir nicht so vehement mit ihm gesprochen. Er hat immer den Eindruck vermittelt, dass er noch wolle.
...den Kader: "Kein Trainer der Welt kann aus dem Kader zaubern - auch nicht Lucien. Wenn wir den Kader komplett gehabt hätten, würden wir heute nicht hier sitzen, davon bin ich überzeugt. Was den Kader betrifft, haben wir zusammen entschieden."
...die Art und Weise des Rücktritts: "Ich kann auch nur von dem sprechen, was Lucien uns gesagt hat: Dass er das Gefühl habe, keine Lösung mehr zu finden. Was tatsächlich der ausschlaggebende Punkt war, kann ich leider nicht sagen. Dass viele Gründe - wie Verletzungen und ausbleibende Ergebnisse - eine Rolle gespielt haben, ist doch klar.
"Haben ein Sisyphos-Syndrom"
Eberl über...
...den Zeitpunkt Favres Rücktritts: "Der Zeitpunkt eines Rücktritts ist nie passend. Dass es die Situation nicht leichter gemacht hat, kann wohl jeder verstehen."
...Schubert: "Er hat Ansätze und wird seine Ansprachen haben. Er ist ein anderer Mensch mit neuen Impulsen. So, wie er es die ersten Stunden angegangen ist, wirkte das sehr strukturiert. Er muss sich nun auf den Gegner, aber auch unsere Mannschaft einstellen. Das ist in der Kürze der Zeit nicht so einfach."
...Favres Abschied: "Wir haben nicht die Zeit, ein großes Rendez-Vous mit Lucien zu veranstalten. Dass er sich verabschieden wird, da bin ich mir sicher."
...die Probleme des Teams: "Es ist wie ein Sisyphos-Syndrom. Wir schieben uns die Kugel viel und lange zu, aber ohne Zielstrebigkeit. Einige Spieler kommen noch zurück, das Team muss sich wieder finden. Ich hoffe, Andre wird dem Team ein neues Gefühl bringen, dass sie wieder zu ihren Stärken zurückfinden."
"Werden mit vielen Namen konfrontiert"
Eberl über...
...Klopp: "Wir werden mit vielen Namen konfrontiert. Aktuell wird jeder freie Trainer zu Gladbach befragt. Es gibt noch kein Angebot für einen Trainer. Deswegen können und wollen wir noch nichts dazu sagen."
...Favres Vertragsauflösung: "Natürlich werden wir das arbeitsrechtslich abarbeiten."
"Setzen uns kein Zeitfenster"
Eberl über...
...die Reaktion der Spieler: "Natürlich waren Enttäuschung und Überraschung dabei. Trotzdem gibt es nicht die Möglichkeit, dass wir uns nun alle im Arm liegen und weinen. Bei aller Verbundenheit zu Lucien Favre müssen wir nun an uns denken und am Mittwoch gegen Augsburg geht es weiter."
...Favres Fußstapfen: "Wir werden Andre Schubert diese Woche im Team einsetzen. Wir sind sicher, einen unverbrauchten Typen ausgesucht zu haben, der die Mannschaft führen kann. Wie lange dieser Übergang dauern wird, werden wir sehen müssen. Wir haben Dinge im Kopf, müssen aber erst Gespräche führen, bevor wir etwas entscheiden können. Jetzt müssen wir uns zusammentun und natürlich auch Andre Schubert unterstützen. Wir haben uns noch kein Zeitfenster gesetzt. Es gibt gute Trainer auf dem Markt. Wir werden nicht in Sorglosigkeit oder Hektik verfallen, sondern uns Zeit lassen."
"Er glaubte, nicht die Lösung zu finden"
Eberl über...
...Favres Gedankengang: "Er hatte Sorgen, nicht mehr die richtige Lösung zu finden. Wir haben versucht, ihm diese Zweifel zu nehmen. Wenn so ein fantastischer Trainer und Perfektionist wie Lucien Favre sich auch infrage stellt, kann es vorkommen, dass er zu einem solchen Schluss kommt. Er glaube, nicht mehr die Lösung zu finden. Das ist der eine Grund, den er nannte."
...die Häufigkeit von Favres Zweifel: "Darüber möchte ich nicht reden. Es gab einige Klippen, die wir gemeinsam umschifft haben. Mehr möchte ich dazu nicht sagen."
"Es gab keine verhärteten Fronten"
Eberl über...
...den weiteren Ablauf: "Wie gesagt, wir haben beschlossen, die Kündigung nicht anzunehmen. Dann ging Lucien an die Presse. So kam es zur Pressemitteilung, die Ihnen vorliegt. Es war nicht mehr möglich, Lucien zu überzeugen."
...den Glauben an Favre: "Ich bin auch heute noch davon überzeugt, dass wir mit Lucien Favre den Turnaround geschafft hätten. Es gab gestern keine verhärteten Fronten. Selbst nach dem zweiten Gespräch haben wir es einfach nicht geschafft, ihn zu überzeugen. Es gab keine Fronten, es gab Gespräche."
Es geht los
Neben Max Eberl ist nur Pressesprecher Markus Aretz anwesend. Es geht direkt los.
Eberl über...
...seine Gefühlslage: "Ich bin sehr, sehr traurig, dass eine so unfassbar tolle Zeit so truarig zu Ende gegangen ist. Nach dem Spiel gegen Köln haben wir uns sehr konstruktiv in der Kabine über die kommende Woche unterhalten. Gestern Abend gab es einen Anruf von Luciens Berater, dass er zurücktreten möchte. Wir haben mit ihm gesprochen - wie schon so oft. Wir haben ihn im guten Gespräch mitgeteilt, dass wir die Kündigung nicht annehmen, weil wir in den letzten Jahren so viel erreicht haben. Dann sind wir einige Stunden auseinander gegangen, unter anderem, weil der Präsident nicht dabei war. Doch Lucien manifestierte seine Meinung. Die ganze Argumentation, die wir hervorbrachten, ließ er nicht an sich heran."
Was sagt das Team?
Ebenfalls sind bislang noch keine Reaktionen aus der Mannschaft an die Öffentlichkeit gedrungen. Wie hat das Team den Rücktritt aufgenommen? Favre ging mit seiner Entscheidung an die Öffentlichkeit, bevor die Spieler informiert wurden.
Wie sieht die schnelle Lösung aus?
Nachdem Favre sehr kurzfristig - und auch für den Verein sehr überraschend - zurückgetreten ist, ist es unwahrscheinlich, dass die Fohlen heute schon die große Nachfolge-Lösung parat haben. Konkrete Namen kursierten ohnehin noch nicht.
Fragen über Fragen
Ab 14 Uhr stehen die Verantwortlichen Rede und Antwort. Womöglich wird neben Sportdirektor Max Eberl auch Geschäftsführer Stephan Schippers anwesend sein. Wir dürfen gespannt sein: Hat die Borussia auf die Schnelle schon eine Notlösung gefunden? Wer steht am Mittwoch gegen Augsburg an der Seitenlinie? Die Antworten gibt es gleich hier im Ticker.
Herzlich Willkommen!
Servus und Herzlich Willkommen zur Pressekonferenz von Borussia Mönchengladbach nach dem Rücktritt von Cheftrainer Lucien Favre.