"Wir erwarteten Favre zum Training"

Benjamin Wahlen
10. November 201517:39
Bonhof (r.) war Spieler, Trainer und Aufsichtsratsmitglied in Gladbach. Seit 2009 ist er Vizepräsidentimago
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Mit 18 Jahren wechselte Rainer Bonhof zu Borussia Mönchengladbach, heute ist er Vizepräsident. Im Interview spricht er über das Ende der Ära Lucien Favres, seine Zeit bei Chelsea, mögliche Wintertransfers und einen Putschversuch im Abstiegskampf.

SPOX: Herr Bonhof, in den vergangenen Tagen kam es zu Razzien in der DFB-Zentrale und in den Privathäusern einiger Funktionäre. Wie erleben Sie als langjähriger Mitarbeiter des DFB diese Situation?

Rainer Bonhof: Natürlich muss diese für den deutschen Fußball sehr unangenehme Situation durch die handelnden Personen aufgeklärt werden. Was mich aber auch nachdenklich stimmt, ist diese Gesellschaft der Vorverurteilungen. Diese Entwicklung, immer sofort mit dem Finger zu zeigen und Köpfe zu fordern, ist erschreckend.

SPOX: Sie waren acht Jahre für den DFB tätig, zunächst als Co-Trainer der A-Nationalmannschaft, später als Chef-Coach der U21. Warum entschieden Sie sich 1998 dennoch, als Trainer nach Mönchengladbach zurückzukehren?

Bonhof: Der Verein steckte damals in einer sehr schwierigen Situation, innerhalb kurzer Zeit trennte man sich von Manager Rolf Rüssmann sowie Trainer Friedhelm Rausch und suchte eine kurzfristige und auch namentlich gute Lösung. Bei der auf die Trennung folgenden Sitzung, an der ich als Mitglied des Aufsichtsrats teilnahm, schauten die Verantwortlichen dann fragend nach ganz rechts außen, wo ich saß. Da konnte ich Borussia unmöglich im Regen stehen lassen.

SPOX: Ihr neuer Job erwies sich aufgrund der finanziellen Probleme Gladbachs als Mammut-Aufgabe, Sie übernahmen zum Beispiel die Reparatur der Busheizung aus der eigenen Tasche. Hatte man Ihnen den tatsächlichen Umfang der Verbindlichkeiten verschwiegen?

Bonhof: Ich wusste zumindest nicht, wie dramatisch die Zahlen waren. Die tatsächliche Höhe der Verbindlichkeiten kannten damals nur sehr wenige Personen im Verein. Es war ein Ausnahmezustand, der sich auch auf dem Platz wiederspiegelt hat. Dem Klub fehlte eine klare Linie, die Mannschaft hatte sich in der vorherigen Saison mit Ach und Krach vor dem Abstieg gerettet. Wir haben dann alles versucht, hatten anfangs auch gute Resultate, sind aber innerlich nicht zur Ruhe gekommen. Es ist nicht leicht, einer Mannschaft das Äußerste abzufordern, wenn viele Spieler schon mit anderen Vereinen in Kontakt stehen. Letztlich haben wir es nicht geschafft, das Ruder rumzureißen und mussten in die zweite Liga.

SPOX: In der Sie nach drei Niederlagen zum Start von Hans Meyer abgelöst wurden...

Bonhof: Das war auch zu erwarten. Aufgrund des finanziellen Missstands mussten wir die Kosten in allen Bereichen extrem senken und 13 Spieler abgeben. Gleichzeitig haben wir aber nur bei Sebastian Deisler, Patrick Anderson und Jörgen Pettersson Ablöse-Einnahmen erzielen können. Der Etat war damit schon komplett erschöpft und mir blieben 13 der 26 ursprünglichen Spieler, mit denen wir den direkten Wiederaufstieg schaffen sollten.

SPOX: Für Sie ging es anschließend für ein Jahr nach Kuwait und anschließend nach Schottland. Brauchten Sie eine Pause von Gladbach und Deutschland?

Bonhof: Ich wollte zumindest erstmal etwas Abstand gewinnen und habe mir drei Monate lang kein Spiel von Borussia angeguckt. Dann kam das Angebot für Berti Vogts und mich aus Kuwait und später die Anfrage vom schottischen Verband, der alle Bereiche reformieren wollte. Also sind Vogts und ich nach Schottland gegangen.

SPOX: Nicht Ihr einziges Engagement auf der Insel. Für den FC Chelsea waren Sie rund zwei Jahre als Scout tätig. Welcher aktuelle Premier-League-Star verdankt seine Entdeckung Rainer Bonhof?

Bonhof: Gar keiner. (lacht) Chelsea war damals sehr gut aufgestellt, meine Aufgabe war es in erster Linie, sinnvolle Verstärkungen und Ergänzungen aus dem deutschsprachigen Raum zu scouten. Da waren Spieler wie Bastian Schweinsteiger oder Mario Gomez Thema, die aber zu fest in ihren Verträgen steckten. Als Roman Abramowitsch beim ersten großen Börsencrash viel Geld verlor, wurden 20 der insgesamt 36 Scouts entlassen, zu denen auch ich gehörte.

SPOX: Woraufhin Sie nach Gladbach zurückkehrten und einen Kreis schlossen, der mit jungen Jahren bei der legendären Herbergs-Mutti "Tante Titti" begann und nun in der Vizepräsidentschaft mündet. Warum zieht es Sie immer wieder an den Niederrhein?

Bonhof: Es hat mich ja nie wirklich weggetragen, im Gegenteil. Ich hatte immer im Kopf, mein Leben in Mönchengladbach zu Ende zu leben. Egal ob ich in Valencia, Köln, Kuwait oder England war, meinen Wohnsitz hier habe ich behalten, genauso wie den Kontakt zu meinen Freunden. Auch wenn ich unterwegs war, wusste ich stets, was sie machen und wo ich sie antreffe, wenn ich nach Hause komme. Die Bodenständigkeit dieser Region und dieses Vereins hat es mir immer angetan.

SPOX: Wenige Wochen vor Ihrer Rückkehr wurde Max Eberl neuer Manager und Hans Meyer übernahm erneut den Trainerposten. Können Sie sich noch an einige seiner recht unkonventionellen Maßnahmen erinnern, die Verpflichtung von "Libero" Thomas Galasek beispielsweise, mit denen er den Klassenerhalt schaffte?

Bonhof: Wir brauchten damals einfach dringend Stabilität im Mittelfeld, wo sich die Ballverluste durch überhastete Aktionen häuften. Hans hat dann gesagt, dass er Thomas noch aus Nürnberg kenne. Er sei zwar nicht der Schnellste, habe aber einen feinen Fuß und könne gute Bälle spielen. So überraschend war das Ganze für uns also nicht, wir haben Hans da vertraut. Im Nachhinein war es genau das richtige, einen Mann mit solcher Erfahrung zu holen.

SPOX: Danach ging es mit Michael Frontzeck weiter, der im Februar 2011 als Tabellenletzter von Lucien Favre abgelöst wurde.

Bonhof: Zunächst möchte ich nochmal auf die Situation von Michael Frontzeck zurückkommen, der mir in diesem Zusammenhang oft zu schlecht wegkommt. Michael hat damals auch einen guten Job gemacht, hatte aber wahnsinniges Pech mit Verletzungen, in der Innenverteidigung musste Woche für Woche improvisiert werden. Auch Logan Bailly unterliefen in der Saison einige Fehler, obwohl er in seiner Anfangsphase bei Gladbach tolle Leistungen zeigte. Wir waren immer von Michaels Arbeit überzeugt, entschlossen uns nach den Niederlagen gegen die direkten Tabellennachbarn Stuttgart und St. Pauli aber, der Mannschaft ein anderes Gesicht zu präsentieren.

SPOX: Warum fiel die Wahl nicht auf einen klassischen Feuerwehrmann?

Bonhof: Die Entscheidung pro Favre fiel nicht aus der Not, sondern war gut vorbereitet. Max Eberl hatte die Arbeit Favres in Berlin sehr genau verfolgt und wusste, dass seine Philosophie gut zu uns passen würde. Gleichzeitig kannte Favre die Liga und war notfalls auch bereit, mit uns in die zweite Liga zu gehen. Die Gespräche liefen dann auch recht zügig, innerhalb eines Nachmittags war alles unter Dach und Fach.

SPOX: Wie kann man sich ein solches Treffen vorstellen?

Bonhof: Durch Max' Vorarbeit bestand kein Zweifel an den Fähigkeiten des Mannes, der dir gegenübersitzt. Man muss viel eher herausfinden, ob er schon den entsprechenden Input deine Mannschaft betreffend hat. Lucien hat uns sofort das Gefühl vermittelt, die Liga und Mönchengladbach auch während seiner Pause weiter intensiv verfolgt zu haben. Die Entscheidung fiel dann nicht mehr schwer.

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SPOX: Gleichzeitig wurden Sie auch mit der Initiative Borussia, die von Ex-Borussen wie Stefan Effenberg und Horst Köppel angeführt wurde, konfrontiert. Haben Sie diese als echte Gefahr wahrgenommen?

Bonhof: Zunächst muss man sagen, dass Effenberg und Köppel nur die Figuren waren, die man vorneweg schickte. Im Hintergrund war das bereits von langer Hand geplant. Unsere Mitglieder erkannten glücklicherweise relativ schnell, was die Absichten dieser Initiative für sie bedeutet hätten - und das wollten sie nicht.

SPOX: Was meinen Sie konkret?

Bonhof: Die Aufspaltung des Vereins und der Verkauf von Anteilen an der GmbH, um damit schnelles Geld zu generieren.

SPOX: Warum äußerten Sie sich lange nicht öffentlich zu der Initiative?

Bonhof: Wenn du als Letzter der Tabelle dastehst, kannst du ja schlecht argumentieren. Wir wussten, dass wir eine starke Mannschaft mit herausragenden Talenten hatten und waren uns sicher, auf dem richtigen Weg zu sein. Deshalb haben wir uns auch erst nach dem ersten Relegationsspiel öffentlich geäußert. Da blieben nur noch zwei bis drei Wochen zur Jahreshauptversammlung.

SPOX: Hatten Sie seitdem nochmal Kontakt zu Stefan Effenberg?

Bonhof: Nein, er war in seiner Rolle als TV-Experte zwar ein paar Mal hier, dann aber immer in der Loge, nicht im Innenraum. Ich denke, man muss diese ganze Geschichte abhaken. Der Fußball ist so schnelllebig, was die Planungen und Handlungen angeht, da sind vier Jahre fast eine Ewigkeit. Unsere Mitglieder haben damals mit überwältigender Mehrheit die richtige Entscheidung getroffen, das ist das einzige, was noch von Bedeutung ist.

SPOX: Der Erfolg gab dem Recht, im nächsten Jahr spielten sie in der Champions-League-Qualifikation. Zaubert die CL-Hymne auch einem Mann, der alles gewonnen hat, eine Gänsehaut auf den Arm?

Bonhof: Das kann man ja gar nicht vergleichen. Zu meiner aktiven Zeit gab es eine solche Identifikation mit dem Wettbewerb nicht. Man wusste schon um die Bedeutung dieser Spiele, aber dieses ganze Drumherum gab es nicht. Man hat gespielt - und fertig. Deshalb war es auch für mich ein berührender Moment, als Dynamo Kiew zu Gast war und die Hymne, die ich nur aus dem Fernsehen oder anderen Stadien kannte, im Borussia-Park lief.

SPOX: Lassen Sie uns einen Sprung zum Anfang dieser Saison machen. Wie haben Sie den Sonntag erlebt, an dem Lucien Favre zurückgetreten ist?

Bonhof: Kurios! Wir hatten Samstag nach dem Spiel noch ganz normal zusammengesessen und über die kommenden Tage beziehungsweise die Heimpartie gegen Augsburg gesprochen. Sonntags bekam ich dann um 7.45 Uhr die Info von Luciens Berater und habe mich so schnell wie möglich auf den Weg zum Borussia-Park gemacht, den Lucien und sein Berater allerdings schon verlassen hatten. Am frühen Nachmittag saßen wir dann erneut alle an einem Tisch und haben sehr lange versucht, Lucien zu erklären, dass wir auf jeden Fall mit ihm weiter machen wollen und überzeugt sind, die Wende würde mit ihm gelingen. Als Lucien ging, sagten wir ihm, dass wir ihn am Montag wie gewohnt zum Training erwarten.

SPOX: Zu dem Zeitpunkt gelangte aber noch nichts an die Öffentlichkeit?

Bonhof: Nein, nachdem Lucien gegangen war, haben wir noch im kleineren Kreis beraten, welche Hebel wir in dieser Situation vielleicht noch ansetzen können und sind im Anschluss erstmal nach Hause gefahren.

SPOX: Wie erfuhren Sie dann davon, dass Favres Berater die Medien bereits informierte?

Bonhof: Ich saß zuhause und überlegte mir, wie es jetzt noch weitergehen könne. Nebenher lief das Sonntagabendspiel, Dortmund gegen Leverkusen. Dann bekam ich auf einmal die Nachricht, dass Lucien Favre seinen Rücktritt als Trainer von Borussia Mönchengladbach bekannt gegeben habe. Darauf folgten dann ein paar aufregende Tage.

SPOX: Gab es seitdem Kontakt zu Favre?

Bonhof: Nur telefonisch. Wir hatten in den letzten Wochen mit einem neuen Trainer, mit Champions League, Bundesliga und Pokal aber auch nicht den Kopf, da Dinge aufzuarbeiten. Wir wissen, was Lucien für uns geleistet hat, er wird immer einen besonderen Platz in der Historie dieses Klubs haben. Denken Sie alleine an die vergangene Rückrunde, in der wir 39 Punkte geholt haben.

SPOX: Eberl stellte Favre unlängst in eine Reihe mit Hennes Weisweiler. Sie haben beide Trainer erlebt, was denken Sie?

Bonhof: Max hat damit nicht Unrecht. Man muss sich einfach mal die unterschiedlichen Situationen vor Augen halten. Mit Hennes standen wir vor dem Beginn eines zehn Jahre währenden Märchens, in dem Bayern und Gladbach die Bundesliga komplett dominiert haben. Lucien hat einen Verein übernommen, der in den Jahren davor zweimal abstieg und auf dem letzten Tabellenplatz stand, und diesen erst gerettet und dann dreimal nach Europa geführt. Das wird Lucien Favre und Borussia Mönchengladbach für immer miteinander verbinden.

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SPOX: Andre Schubert wird man bis auf weiteres mit einem der beiden erfolgreichsten Trainer-Starts der Bundesliga-Geschichte verbinden, trotzdem lassen Sie sich Zeit mit ihrer Entscheidung. Nehmen wir an, er hört nicht auf, so erfolgreich zu sein: Gibt es einen Punkt, an dem Sie gar nicht mehr an einem Vertrag vorbeikommen?

Bonhof: Wissen Sie, ich verstehe voll und ganz, dass Sie und Ihre Kollegen da immer wieder nachhaken, das ist legitim und Ihr Job. Aber wir haben eine Absprache unter Gentlemen, an die sich jede Seite hält und bei der jeder weiß, wo er steht. Dass wir momentan aufgrund der Resultate überhaupt keinen Druck haben, ist doch wunderbar.

SPOX: Schubert ist auch in die Gespräche über mögliche Wintertransfers integriert. In welchen Mannschaftsteilen wollen Sie nachbessern?

Bonhof: Zunächst einmal haben wir vier offene Fragen, von denen sich nur eine recht kurzfristig beantworten könnte: Was ist mit Patrick Herrmann, Nico Schulz, Andre Hahn und Martin Stranzl? Martin ist inzwischen im Konditionsaufbau und wird uns in nicht allzu ferner Zukunft helfen können. Bei den anderen dreien sind Prognosen schon schwieriger. Andre ist zwar schmerzfrei, kann sein Knie aber noch nicht bewegen, Patrick und Nico sind in der Reha, wobei man bei Patrick erstmal abwarten muss, ob die konventionelle Behandlung anschlägt und er nicht doch noch operiert werden muss. Erst wenn wir Antworten auf diese Fragen haben, wissen wir, ob und wo es notwendig ist, zu handeln.

SPOX: In der Champions League wird es nach der Winterpause nicht weitergehen, obwohl Sie in vielen Spielen das bessere Team waren. Ist die Mannschaft noch etwas zu grün für den Vergleich mit den ganz Großen?

Bonhof: Das ist mir immer etwas zu einfach formuliert. Wir haben 1970 auch nicht die damaligen Meister auseinandergerissen, sondern sind an den erfahrenen Mannschaften gescheitert. Man begibt sich auf das höchste europäische Klub-Niveau und wenn man da lange nicht war, muss man diese Erfahrungen sammeln. Wir haben den italienischen Meister und letztjährigen Finalisten, den englischen Tabellenführer und den Europa-League-Sieger in unserer Gruppe und haben es dennoch geschafft, dass wir mit allen mithalten können. Nehmen Sie zum Beispiel das Heimspiel gegen Turin. Da haben wir ein Riesenspiel gemacht und haben Buffon so geprüft, dass der nicht mehr wusste, wie ihm geschieht. In meinen Augen war das nicht nur Werbung für Borussia Mönchengladbach, sondern für den deutschen Fußball.

SPOX: 2012 sagten Sie, dass der Mythos Fohlenelf langsam wieder Einzug hält. Kommt Gladbach dem immer näher?

Bonhof: Dazu stehe ich auch weiterhin. Wenn man sich anschaut, was unsere junge Mannschaft in den letzten Jahren geleistet hat und mit welcher Leichtigkeit sie Fußball spielt, dann kann man darin schon den Geist der Fohlenelf erkennen. Die entscheidende Frage ist: Ist man mit der Teilnahme an internationalen Wettbewerben zufrieden, oder will man mal wieder einen Titel haben? Ich hätte zum Beispiel nichts dagegen, mal wieder einen Titel zu holen und das ist auch der Wunsch von Max Eberl und der gesamten Mannschaft. Dass das nicht leicht ist, weiß ich, vor allem, wenn man in drei Wettbewerben unterwegs ist. Es muss auch nicht morgen sein, aber vielleicht ja im nächsten Jahr oder der kommenden Saison. Wer hätte denn letzte Saison damit gerechnet, dass wir in der Rückrunde 39 Punkte holen und alle Großen oben schlagen?! SPOX

SPOX: Stößt der Verein nicht irgendwann an seine Grenzen? Viele Bereiche wie zum Beispiel die Auslastung des Stadions sind kaum steigerungsfähig. Dazu haben Sie einen Sportdirektor, der ein herausragendes Händchen bewiesen hat, und in den vergangenen Jahren einen der besten Trainer der Liga.

Bonhof: In erster Linie sind wir froh, Borussia wieder auf solide Säulen gestellt zu haben und unserem Ziel, uns dauerhaft im einstelligen Tabellenbereich zu etablieren, Stück für Stück näher kommen. Dieser Prozess ist aber keinesfalls abgeschlossen, man darf nicht vergessen, wo wir noch vor viereinhalb Jahren standen. Das schließt auch ein, dass man auf den Plätzen sieben bis neun landen kann und sich nicht für Europa qualifiziert. Gleichermaßen ist aber auch nach oben jede Steigerung drin und man hat die Chance, Extra-Einnahmen durch das Erreichen der Europa League oder der Champions League zu generieren. Aber um auf Ihre Frage zurückzukommen: Bestimmt sind wir in manchen Bereichen nah am Limit, aber wir haben ja zum Beispiel keine neuen Bauvorhaben beschlossen, nur um zu bauen, sondern weil wir damit zusätzliches Geld generieren wollen, das wir dann wieder in die Mannschaft investieren können. Unser Potential ist auf jeden Fall noch nicht ausgeschöpft.

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Borussia Mönchengladbach im der Übersicht