"Als Guardiola nach München kam", verriet der Verteidiger der Süddeutschen Zeitung, "hat er mir gleich ein paar Szenen vorgespielt und gesagt: Schau, diese Szene kann nicht sein als Abwehrspieler, diese Szene auch nicht." Es sei "so eine Art Best of dumme Fouls" gewesen, mit denen der damals neue Bayern-Coach seinen Abwehrchef schulte.
"Als Abwehrspieler darfst du nicht zu Boden gehen! Nicht wegstoßen lassen! Oben bleiben! Das hat mich schon beeindruckt: wie gut er vorbereitet war, als er hier ankam. Er wusste alles über mein Spiel."
Auch deshalb findet der gebürtige Berliner, der jüngst seinen Vertrag beim FC Bayern bis 2021 verlängert hat, Guardiolas Abschied zum Saisonende "schade, weil wir uns mit ihm etwas erarbeitet haben. Aber die Entscheidung wird jeder hier akzeptieren, und wir haben ja auch noch große gemeinsame Ziele."
"Wer träumt das nicht"
Als Leistungsträger, nicht nur im Verein, sondern auch in der Nationalmannschaft, kann sich Boateng mittlerweile sogar vorstellen, die Kapitänsbinde zu tragen.
"Wer träumt das nicht, wenn er als Jugendlicher Fußball spielt und die deutsche Nationalmannschaft spielen sieht: dass er da einmal Kapitän ist?", so Boateng. "Es wäre für mich schon etwas Besonderes. Ich komme aus Berlin, ich habe eine andere Hautfarbe - es würde mich einfach stolz machen."
Auch in Sachen Rekordmeister hat Boateng einen Wunsch. "Ich wünsche mir, dass Uli Hoeneß wiederkommt. Er gehört einfach zum FC Bayern, und ich mag ihn sehr als Mensch. Man weiß, er ist immer für einen da, egal, was ist", schwärmt der Verteidiger. "Es wurde auch ohne ihn super gearbeitet, aber trotzdem: Einfach dieses Team wieder zu haben, Rummenigge und Hoeneß, das wünsche ich mir."
Jerome Boateng im Steckbrief