Frage: Herr Hummels, der BVB hat 2:0 in Darmstadt gewonnen. Wie fällt Ihr Fazit aus?
Mats Hummels: Solche Siege sind immer richtig harte Arbeit. Von außen heißt es oft, solche Partien seien Pflichtsiege, aber es ist nicht einfach, hier zu gewinnen. Darmstadt spielt eine ganz andere Art Fußball, wenn man das so sagen mag. Es ist unheimlich viel Zufall in ihrem Spiel. Sie agieren mit vielen weiten Bällen und verwickeln die Gegner immer in viele Zweikämpfe. Wir haben den Kampf aber angenommen und das sehr gut gemacht. Wenn wir unsere hochkarätigen Chancen genutzt hätten, wäre es am Ende sogar noch deutlicher geworden.
Frage: Thomas Tuchel wechselte im Vergleich zur Vorwoche gegen Hoffenheim auf acht Positionen. Der zweite Anzug beim BVB sitzt, oder?
Hummels: Wir haben einfach einen guten Kader, in dem jeder von Anfang an spielen kann und auch will. Wir hatten auch heute wieder eine klasse Mannschaft auf dem Platz. Zumal wir Darmstadt auch nicht unterschätzt haben, obwohl wir gemerkt haben, dass sie in den letzten Wochen nicht mehr ganz so giftig waren.
Frage: Adrian Ramos hat erneut von Beginn an gespielt, dabei eine ordentliche Leistung abgeliefert und die Führung erzielt. Was sagen Sie als Kapitän zu seiner Leistung?
Hummels: Er arbeitet die komplette Saison schon hart an sich, hatte aber bisher wenige Möglichkeiten, sich zu zeigen. Wenn, dann hat er aber geliefert. Im Pokal in Paderborn traf er bereits, zudem hat er zwei Mal die Führung in der Liga erzielt. Das hat ihm persönlich gut getan und sein Selbstvertrauen gestärkt, womit er uns natürlich sehr hilft. Es ist wichtig, dass wir ihn haben, vor allem, wenn wir einmal mit zwei Spitzen agieren oder auch mal einen anderen Spielertypen im Sturm brauchen. Uns als Mannschaft freut das natürlich, weil er auch einfach ein cooler Typ ist.
Frage: Darmstadts Trainer Dirk Schuster hat sich für den katastrophalen Platz entschuldigt. War der Rasen wirklich so desolat?
Hummels: Der Platz war schon etwas schwieriger zu spielen. Er ist vor allem sehr uneben. Aber solche Gegebenheiten muss man eben annehmen - und genau das haben wir gemacht. Wir haben geduldig gespielt, nicht auf Teufel komm raus alles versucht und uns auf kein Kick and Rush eingelassen. Wir fanden eine gute Mischung und haben uns ein ums andere Mal auch ordentlich nach vorne kombiniert.
Frage: Der FC Bayern hat gegen Mainz 05 verloren. Nun kommt der Tabellenführer in den Signal Iduna Park. Mit einem Sieg am Samstag könnte man den Rückstand auf zwei Punkte verkürzen...
Hummels: Das ist das, was wir uns erhofft haben. Wir wollten bis zum direkten Aufeinandertreffen Punkte gutmachen. Bereits gegen die Hertha hatten wir die Möglichkeit, damals haben wir sie nicht genutzt. Jetzt haben wir einen unerwarteten Patzer der Bayern ausnutzen können und sind herangerückt.
Frage: Was bedeutet das für die Partie am Samstag?
Hummels: Die Konstellation ist nun natürlich umso schöner. Wir müssen jetzt nicht drumherum reden: Wir wollen den Abstand auf zwei Punkte verkürzen!
Frage: Wie schwer war es in den letzten Wochen, die Konzentration in der Bundesliga hochzuhalten, obwohl die Bayern nie patzten?
Hummels: Es war zwischendurch ziemlich hart, nur der beste Tabellenzweite zu sein. Vor allem, wenn man jedes Spiel gewinnt, sich der Rückstand auf die Bayern aber einfach nicht verringert. Wir haben aber immer wieder sehr schwere Aufgaben gemeistert und wurden nun dafür belohnt. Samstag wird ein geiles Spiel, es wird brennen bei uns!
Frage: Im Hinspiel kam man in der Allianz Arena mit 1:5 unter die Räder...
Hummels: Klar, das war deutlich, aber es hätte auch in Anführungszeichen nur 4:3 ausgehen können, wenn man sich die Chancen anschaut. Ich bin niemand, der irgendwelche Revanchegedanken hegt. Wir wollen die Partie einfach gewinnen. Die Münchner wissen, was am Samstag auf sie zukommt - aber auch wir wissen, was uns erwartet.
Mats Hummels im Steckbrief