"Ich habe ein paar Mal versucht, mich da hineinzuversetzen, aber ich habe keine Ahnung. Das ist gar nicht real", sagte Mavraj im Interview mit dem kicker. "Als Nationalspieler Albaniens passiert das normal ja nie. Ich, der das noch nie erlebt hat, kann noch nicht ganz realisieren, was da ablaufen wird, aber die Vorfreude ist riesig."
Dabei hat der Innenverteidiger mit kosovarischen Wurzeln mit seiner Auwahl durchaus Großes vor in Frankreich. "Ja, Frankreich ist einer der Favoriten. Und die Schweiz ist immer als einer der Geheimfavoriten gehandelt worden, aber sie ist nicht mehr so stark wie unter Ottmar Hitzfeld. Ich will weiterkommen", so Mavraj weiter, der auf den Außenseiterbonus setzt. "Die eine oder andere Mannschaft wird uns unterschätzen. Das wird unser Trumpf sein. Unser Glaube an uns wird uns sehr, sehr weit tragen."
Dabei war die EM lange für Mavraj kein Thema, denn wegen einem Knorpelschaden verpasste er beinahe die komplette Hinrunde. Sogar ein Wechsel in die 2. Liga stand im Raum.
"Hätte die falsche Entscheidung getroffen"
Allerdings wurde ihm von den Verantowrtlichen die Freigabe verweigert - eine glückliche Entscheidung, wie Mavraj heute weiß. "Da bin ich froh, dass die Verantwortlichen mir diese Entscheidung abgenommen haben. Ich bin ehrlich. Wenn es in meiner Hand gelegen hätte, hätte ich in dieser Situation die falsche Entscheidung getroffen."
Über den Ausgang der Saison mit den Geißböcken (Platz 9) ist Mavraj nicht vollends zufrieden. "Unterm Strich ist die Saison ganz gut gelaufen. Ich sage, ganz gut, weil es auch besser hätte laufen können. Nicht mit mehr Aufwand oder einer besonderen Umstellung, sondern mit etwas mehr Glück, auch bei manchen Schiedsrichterentscheidungen (...). Dann hast du drei, vier Punkte mehr und gehst auch anders in so einen Saisonendspurt. Dann wäre eine Überraschung drin gewesen."
Mergim Mavraj im Steckbrief