Es konnte sich nach dem ernüchternden 1:3 (1:0) seiner Mannschaft beim Aufsteiger SC Freiburg nur um Galgenhumor gehandelt haben.
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Deutlich betretener blickte Sportdirektor Max Eberl ob der völlig verpatzten Generalprobe der Gladbacher für das erste Champions-League-Gruppenspiel am Dienstag bei Manchester City drein. "Man hat gesehen, dass es ohne Kratzen und Beißen nicht geht. Nur Fußball spielen, das reicht nicht. Daraus müssen wir die Lehren ziehen", forderte Eberl mit Blick auf die erschreckend lethargische Vorgehensweise der Borussen, die erstmals seit dem 15. April 2016 und acht Partien wieder ein Pflichtspiel verloren.
Nur 50 Minuten nach dem Abpfiff saßen Kapitän Lars Stindl und Kollegen zur Abfahrt bereit im Mannschaftsbus. Die "Absteiger"-Rufe einiger übermütiger Sport-Club-Fans ignorierten die Profis ganz cool.
Die Analyse der Freiburger aber müsste den Borussen, die sogar durch Thorgan Hazard (35.) in Führung gegangen waren, wie Hohn in den Ohren geklungen haben. "Wir haben alle Lust auf Bundesliga. Mit Herz und Willen schaffst du vieles", sagte der starke Vincenzo Grifo. Die Betonung lag auf Lust, Herz, Willen. An diesem Tag waren Fremdwörter für die Gäste.
Und auch Doppeltorschütze Maximilian Philipp (54./85.) stocherte in der Gladbacher Wunde. "Auch als wir zurücklagen, war ich so sicher, dass wir gewinnen", betonte der U21-Nationalspieler mit forschem Unterton.
"Die Analyse fällt einfach aus"
Schubert indes erklärte seine Gelassenheit indirekt mit der Tatsache, dass die Aufarbeitung der Schlappe in den nächsten Tagen relativ simpel verlaufen könnte. "Die Analyse fällt einfach aus, weil die Basics gefehlt haben. Darüber müssen wir reden", meinte der 45-Jährige, ehe er lächelnd anfügte: "Und dann bereiten wir uns auf das nächste Spiel vor."
Die anstehende Hürde auf der großen Bühne Champions League allerdings könnte in der Form von Freiburg zu einem Debakel werden. ManCity mit Startrainer Pep Guardiola schickte durch das 2:1 im Derby bei Manchester United schon einmal eine Warnung Richtung Gladbach.
Zumindest mit Selbstkritik sparten einige der Verlierer nicht. "Wir haben nicht genug getan, um zu gewinnen. Das ist unbefriedigend", sagte Abwehrspieler Jannik Vestergaard.
Bezeichnend war, dass der zuvor so hochgelobte Innenverteidiger Andreas Christensen mit einem fatalen Fehlpass für die Entscheidung sorgte. Torhüter Yann Sommer konnte den frei durchgelaufenen Grifo nur noch unfair im Strafraum stoppen. Ausgerechnet Nils Petersen, der im olympischen Finale der U21 in Rio gegen Brasilien noch den entscheidenden Strafstoß verschossen hatte, traf vom Punkt zum Endstand (88.).
Die Anhänger feierten den Aufsteiger im ersten Heimspiel nach einjähriger Bundesliga-Abstinenz immer wieder mit "Weeeeltklaaasse"-Sprechchören. Und der ansonsten eher zurückhaltende SC-Trainer Christian Streich stimmte mit ein. "Die Jungs haben die Latte hochgelegt, aber daran lassen wir uns messen", sagte der Charismatiker, auf den nach dem Coup schon ein besonderer Gratulant wartete: der lächelnde Schubert.
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