"Ohne dieses Training wäre ich nicht da, wo ich im Moment bin. Mittlerweile kann ich mit Negativerlebnissen, die im Sport nun mal dazugehören, viel besser umgehen. Aber in Bezug auf Selbstvertrauen und Selbsteinschätzung habe ich auch noch Luft nach oben", sagte der 26 Jahre alte Mittelfeldspieler dem Onlineportal t-online.de.
Dabei sei es nach wie vor schwierig, über das Thema in der Öffentlichkeit zu sprechen. "Ich möchte nicht sagen, dass man gleich in eine bestimmte Schublade gesteckt wird, aber man wird definitiv als 'anders' wahrgenommen", betonte der gebürtige Kölner, "viele Leute können sich einfach nicht vorstellen, dass man auf dem Platz bessere Leistungen bringen kann, wenn man auch seinen Kopf trainiert. Aber ich habe kein Problem damit, weil ich für mich selbst weiß, dass mich die Arbeit in diesem Bereich persönlich definitiv weiterbringt."
Alle zwei Wochen treffe er sich mit einem Sportmentor. "Mentaltraining ist weiterhin ein Bestandteil unserer Arbeit, der Fokus liegt aber ganz klar auf der Persönlichkeitsentwicklung", äußerte Risse. Es kämen viele Dinge auf junge Menschen zu, "die nicht speziell etwas mit Fußball zu tun haben, sich aber am Ende auf mein Spiel auswirken. Und da ist es für mich super, einen Ansprechpartner zu haben, der mir eine Lösung oder einen Lösungsansatz anbieten kann", sagte Risse.
Dass die Kölner in dieser Saison auf einer Erfolgswelle schwimmen, ist für Risse auch eine Frage der Kontinuität: "Es gibt bestimmt nicht nur den einen Grund, der alles erklärt. Wir sind eine Mannschaft, die sich über einen längerfristigen Zeitraum gefunden hat. Im Vergleich zur vergangenen Saison gab es nur wenige personelle Veränderungen. Unser Teamgeist beflügelt uns, die Atmosphäre in der Mannschaft ist richtig gut."
Marcel Risse im Steckbrief