"Mit wem ich überhaupt nicht zurechtkam, das war Markus Gisdol. Ich hatte vor allem keinerlei Vertrauen zu ihm", so Stevens. "Er sägte zwar nicht offensichtlich an meinem Stuhl, aber indirekt doch."
Während Stevens' zweiter Trainer-Amtszeit auf Schalke zwischen September 2011 und Dezember 2012 arbeitete Gisdol als Co-Trainer des Niederländers. Das Verhältnis war stets angespannt. "Wenn ich etwas tat, das für Schalkes Belange wichtig war, weil ich den Verein durch und durch kannte, dann war ich in Gisdols Augen gleich ein Ehrgeizling", schreibt Stevens und fährt fort: "Wenn man mir das direkt ins Gesicht sagt, dann habe ich damit kein Problem, aber gegenüber den Spielern sollte man sich doch bitte zurückhalten."
"Hat Fehler gemacht, die mir nicht passiert wären"
Die ständigen Versuche Gisdols, einen Machtwechsel zu forcieren, stießen Stevens laut eigener Aussage übel auf. "Ich habe ihm deutlich gesagt, dass er es bitte unterlassen soll, an meinem Stuhl zu sägen, denn er habe sowieso nicht die geringste Chance. Er hat es aber dennoch gemacht", klagte der 63-Jährige, der seit Februar 2016 wieder in beratender Funktion für Schalke tätig ist.
Gisdol verließ die Knappen Ende 2012 gemeinsam mit Stevens, wurde im April 2013 Cheftrainer der TSG Hoffenheim. Rund zweieinhalb Jahre später löste ausgerechnet Stevens ihn im Kraichgau ab - und kritisierte nun auch Gisdols Arbeit bei der TSG: "Auch bei Hoffenheim hat er Fehler gemacht, die wären mir nicht passiert."
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Nach seiner Entlassung in Hoffenheim war Gisdol knapp ein Jahr lang ohne Trainerjob, seit September 2016 steht er beim Hamburger SV in der Verantwortung.
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