Romantischer hätte der 24. Spieltag gar nicht verlaufen können: Der FC Bayern sorgte dafür, dass die Meisterschaft auch in diesem Jahr an einen sympathischen Traditionsklub gehen wird. Die Kellerkinder der Liga holten Punkte, als gäbe es kein Morgen mehr und ... voll cool: Claudio Pizarro is back!
Jerade noch ma jutjejangen: 10 Punkte haben die Bayern 10 Spieltage vor Schluss Vorsprung auf die Leipziger. So viele Punkte hat noch kein Spitzenreiter zu einem so späten Zeitpunkt in der Saison noch vergeigt. Das ist jetzt hart für Millionen von RBL-Fans in ganz Deutschland, doch der Titel wird an die Traditionsoberbewahrer aus München gehen. Wie romantisch ... hach!
Kleiner Nachtrag: Der größte Vorsprung, den ein Spitzenreiter nach der 24. Runde noch vergeigt hat und damit nicht Meister geworden ist, betrug 7 Zähler. Das Kunststück schaffte Schalke in der Saison 2006/07. Die Schale mopste stattdessen der VfB Stuttgart. Wie die Zeit vergeht ... schnief!
Europa-Vermeidungsstrategien: Man hat ja den Eindruck, keine Sau will in die Europa League. Am Wochenende gewann von den fraglichen Kandidaten nur die Hertha (2:1 gegen Dortmund). Das hat zur Folge, dass Schalke mit einem einzigen 3:0 gegen den FCA dem Abstiegssumpf entronnen ist und jetzt an die Tür zum internationalen Geschäft kratzt. Verrückt, nech?
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Endlich! An anderer Stelle (wir glauben bzw. wissen: Es war im Bundesliga-Unzulänglichkeitsbericht 1. Halbjahr 2016/17) haben wir schon mal erwähnt, dass Ecken eigentlich fürs Hinterteil sind. Warum ein Instrument benutzen, dass nur in 0,7 Prozent der Fälle den gewünschten Erfolg zeitigt? Wir wissen es nicht. Egal. Langer Vorrede kurzer Sinn: Jetzt hat auch Schalke als 18. und letztes Team der Liga ein Tor nach einer Ecke erzielt. Herzlichsten Glückwunsch dazu.
Zwergenaufstand: 14 von 18 möglichen Punkten holten am Wochenende die sechs Teams aus dem Keller der Liga. Das führt zu der bemerkenswerten Konstellation, dass zwischen Platz 6 (Frankfurt) und 16 (HSV) lediglich 9 Punkte liegen. Der Unterschied (siehe oben) zwischen Platz 1 und 2 ist da schon größer.
spoxDer Jonker-Effekt: Wolfsburgs neuer Trainer verleiht offenbar Flügel. Beim Sieg in Leipzig liefen die Wölfe mit 122,6 Kilometern so viel wie nie zuvor seit detaillierter Erfassung der Laufleistung durch Opta (2013/14). Und noch was: Was läuft da mit Andries Jonker und Mario Gomez? Sieben Mal spielte Gomez unter dem Niederländer und erzielte dabei 11 Tore.
Geht das schon wieder los: Da dachte man, die Elferseuche bei Leverkusen sei überwunden. Dann lief Ömer Toprak an und servierte gegen Werder in der 96. Minute beim Stand von 1:1 ein Würstchen von Strafstoß, wie man es nicht alle Tage sieht. 9 von 13 Elfern hat Bayer in dieser Saison wettbewerbsübergreifend schon verballert. Bitter für Toprak: Im gleichen Spiel zog er sich auch noch eine Sprunggelenksverletzung zu und muss in der Champions League passen. Haste Scheiße am Fuß, ...
Kleines Claudio-Pizarro-Special: Allzu geil lief die Saison bislang nicht für Bremens Altmeister, doch jetzt ist er ja wieder zurück. Eingewechselt in Leverkusen, ZACK!, Tor, sein erstes in dieser Spielzeit. Und wie es bei Pizarro halt so ist, der Mann schreibt Geschichte mit beinahe jedem Atemzug. Details folgen ...
Der ewige Klaus: Er ist der mit Abstand älteste eingesetzte Spieler dieser Saison und wie eben erwähnt hat er am 24. Spieltag endlich sein 1. Saisontor erzielt. 38 Jahre und 5 Monate ist der Peruaner inzwischen alt und der einzige Spieler der Liga, der schon im 20. Jahrhundert aktiv war. Mit seinem Treffer in Leverkusen hat Pizarro jetzt im 19. Kalenderjahr in Folge ein Bundesligator erzielt - für Bremen und Bayern und Bremen und Bayern und Bremen. Nur einer ist ihm in dieser Kategorie voraus: Claudio bzw. Klaus Fischer, seines Zeichens Erfinder des Fallrückziehers, hat 20 Jahre am Stück immer mindestens ein Tor erzielt.
Joker-Charts: Alex Zickler ist mit 18 Treffern der erfolgreichste Einwechselspieler der Buli-Geschichte. Das weiß jedes Kind. Ebenfalls Allgemeinwissen ist die Tatsache, dass Nils Petersen dem früheren Bayern-Spieler mit 16 Toren im Nacken sitzt. Doch wo ist jetzt die Neuigkeit? Naja, Pizarro hat eben auch sein 16. Tor als Joker gemacht. Diesen Rekord wird er sich schon auch noch holen.
200+200=eine ganze Menge: Und noch mal Pizarro. Seit dem Wochenende ist er der vierte Spieler in der irre langen Geschichte der Bundesliga, der mindestens 200 Einsätze für zwei verschiedene Vereine absolviert hat, exakt 200 nämlich für Werder und 224 für die Bayern. Die übrigen drei sind: Christian Wörns (240 für Dortmund & 211 für Leverkusen), Uli Stein (228 für Hamburg & 224 für Frankfurt) und Eike Immel (287 für Stuttgart & 247 für Dortmund).
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