"Beziehung zu Spielern wie zu einer Frau"

Von SPOX
Julian Nagelsmann trainiert die TSG Hoffenheim
© getty

Julian Nagelsmann ist mit der TSG Hoffenheim auf dem besten Weg in Richtung Königsklasse. Klar, dass der jüngste Trainer der Bundesliga ein gefragter Mann ist. Als Gast im Sportstudio präsentiert sich der Erfolgscoach gewohnt charismatisch und spricht über seine Prinzipien und die bewusste Überforderung seiner Spieler. Dabei zieht er einen gewagten Vergleich.

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Julian Nagelsmann über...

...einen möglichen vorzeitigen Abgang: "Ich fühle mich hier wohl und bin definitiv nächstes Jahr noch in Hoffenheim."

...die mögliche Garderobe für die Champions League: "Ja, ich habe einen Anzug."

...den Schiedsrichter gegen Gladbach: "Wenn man gewonnen hat, kann man leichter darüber hinwegsehen, dass da einige fragwürdige Entscheidungen waren. Das war allerdings auf beiden Seiten so. Über den Lauf einer Saison gleicht sich das aus und so war es auch heute."

...die Pausenansprache gegen Gladbach: "Ich habe noch einmal die Worte reflektiert, die ich in der Pause gesagt hab und überlegt, ob ich nicht Vollblödsinn geredet habe. Wir schauen immer zwei, drei Videoszenen aus der ersten Halbzeit. Wir reden immer weniger über die Vergangenheit, sondern immer über die zweite Halbzeit und was wir da besser umsetzen können."

...seinen Matchplan: "Wir versuchen immer, mit einem guten Plan ins Spiel zu gehen. Die Spieler brauchen etwas, woran sie sich festklammern können. Wenn die Spieler etwas an der Hand haben und befolgen, können sie hinterher sagen, der Trainer ist schuld. Das ist einfacher."

...seine Prinzipien: "Immer der spieloffene Spieler bekommt den Ball, minimale Breite."

...die bewusste Überforderung der Spieler: "Ich versuche immer, Übungen zu entwickeln, die einen gewissen Schwerpunkt setzen. Die Beziehung zu Spielern ist wie die zu einer Frau oder einem Mann. Da ist die Langeweile nie förderlich."

...seine Zukunft: "Ich habe noch einen weiten Weg vor mir."

...Löws Lob: "Das Geschäft ist vorhersehbar. Wenn es gut läuft, wird man in den Himmel gelobt. Ich habe aber in meinem grauen Stübchen die Ahnung, dass es auch mal schlechter laufen kann."

...seine Fähigkeit zu verlieren: "Ich kann überhaupt nicht verlieren. Deswegen spiele ich mit meiner Lebensgefährtin zu Hause auch nichts mehr. Keine Brettspiele, nichts, weil ich einfach nicht verlieren möchte."

...natürliche Autorität: "Ich wusste schon immer, wenn ich mal Profitrainer werde, dass es früh sein wird. Für mich ging es in erster Linie um die inhaltliche Schiene. Ich mache nicht den Zampano, sondern ich will den Spielern das Gefühl geben, dass ich sie besser mache. Dann hast Du automatisch Autorität. Die Spieler merken schnell, ob Du echt zu ihnen bist oder Dich verstellst. Ich höre vielleicht nicht zwangsläufig die gleiche Musik wie die Spieler, aber ich versuche immer, eine gute Beziehung zu ihnen zu pflegen."

...die Arbeit mit seiner Logopädin: "Ich hatte eine Stimmbandrandkantenverdickung, weil ich so viel schreie und sie bringt mir Techniken bei, wie ich das schonender machen kann."

Hoffenheim - Gladbach: Die Statistik zum Spiel

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