Nach vorne hin wird’s nebulös

Wo findet Thomas Müller seinen Platz im Team des FC Bayern München?
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Mittelfeld

Personal: Thiago, Arturo Vidal, Renato Sanches, Sebastian Rudy, Joshua Kimmich, Javi Martinez

Offene Positionen: Sechser

Kandidaten: Marco Verratti, Leon Goretzka, Adrien Rabiot, Corentin Tolisso

Situation: Interne Lösung? Externe Lösung? Große Lösung? Kleine Lösung? Nirgends ist die Personalplanung des FC Bayern so nebulös wie im zentralen Mittelfeld. Durch das Karriereende von Xabi Alonso ist eine Vakanz im Zentrum des Münchner Spiels entstanden. Nur wie diese gefüllt wird, ist noch ziemlich unklar.

Klar ist jedoch: Einen Eins-zu-eins-Ersatz für den Taktgeber Alonso werden die Bayern nicht finden. Da Kimmich rechts vorgesehen ist und es unwahrscheinlich ist, dass Rudy als neuer Chef fürs Mittelfeld verpflichtet wurde, bleibt als interner Nachfolger nur Martinez.

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Da Ancelotti eine Dreierkette kategorisch ausschließt und damit nur für zwei Innenverteidiger Platz hat, könnte eine Rückversetzung Martinez' ins Mittelfeld eine Option sein, um große Personaldiskussionen einzufangen. Zumal eine Doppelsechs Martinez/Thiago auch einen Platz auf der Zehn für Thomas Müller freiräumen würde.

Es wird eine der großen Aufgaben sein für Ancelotti, eine Formation zu finden, in der sowohl der beim Italiener unumstrittene Thiago als auch die Identifikationsfigur Müller einen Platz finden. In Ancelottis eigentlich präferiertem 4-3-3 dürfte das schwierig werden, das 4-2-3-1 scheint also weiterhin die erste Option bei Bayern.

Gleichzeitig wirft dieses Thema die Frage auf, wo Vidal seinen Platz finden könnte. Der Chilene ist nach wie vor etwas wankelmütig und agiert wenig durchdacht. Als defensiverer Part einer Doppelsechs mit Thiago taugt er eigentlich nicht.

Umso schwieriger wird es für Ancelotti, Sanches endlich an das Niveau bei Bayern heranzuführen und ihm mehr Spielzeit zu gewähren. Der Portugiese dürfte auch in seinem zweiten Jahr in München das Sorgenkind bleiben, sollte er nicht doch noch verliehen werden.

Wenn die Bayern nochmals auf dem Transfermarkt aktiv werden, ergäbe ein Leihgeschäft mit Sanches auf jeden Fall Sinn. Die große Lösung Verratti scheint sich nicht realisieren zu lassen. Er wäre auf Anhieb eine Verstärkung gewesen und hätte auch Ansprüche auf einen Stammplatz reklamieren können.

Für die ebenfalls gehandelten Goretzka, Rabiot und Tolisso gilt das nicht. Beide sind eher als Spieler mit Perspektive und Potenzial zu sehen. Eine Führungsfigur wie Alonso können sie nicht sofort ersetzen.