Mit 242 Stimmen setzte sich der Abwehrspieler unangefochten vor seinem ehemaligen Münchner Teamkollegen Kroos von Real Madrid (192) sowie Dortmunds Torjäger Aubameyang (120) durch. "Es ist eine große Auszeichung, Ich denke, dass die deutschen Sportjournalisten bei dieser Wahl wohl meine ganze Karriere gesehen haben", sagte Lahm im Interview mit dem kicker.
Das Nürnberger Fachblatt organisiert diese Wahl bereits seit 1960, erster Preisträger war HSV-Idol Uwe Seeler. Eine neue Preisträgerin gab es auch bei den Fußballerinnen. Die bei Olympique Lyon unter Vertrag stehende Dzsenifer Maroszan löste Vorjahressiegerin Alexandra Popp vom VfL Wolfsburg ab. Trainer des Jahres wurde Julian Nagelsmann.
Lahm der Nachfolger von Boateng
In erster Linie drehte sich bei der Wahl aber alles um Lahm, der bereits am Samstag zum zweiten Mal mit dem Bayerischen Sportpreis geehrt worden war. Dass er so lange auf diese noch prestigeträchtigere Auszeichnung warten musste, war für ihn keine große Überraschung: "Die Vergangenheit zeigt, dass es für einen Abwehrspieler viel schwieriger ist, Fußballer des Jahres zu werden, weil es über einen Zeitraum von einem ganzen Jahr doch oft jemanden gibt, der sich in der Offensive in den Vordergrund spielt."
Tatsächlich wurden in der 57-jährigen Geschichte dieser Wahl nur 13 Defensivakteure geehrt, an der Spitze dabei natürlich Rekordsieger Franz Beckenbauer, der die Abstimmung gleich viermal gewann. In diesem Jahrtausend war Lahm nach Jerome Boateng (2016) indes erst der zweite Verteidiger, dem diese Ehrung zuteil wurde.
Nagelsmann geht in die Rekordlisten als bislang jüngster gekürter Fußball-Lehrer ein. "Auf so breite Anerkennung zu stoßen, freut mich, ist aber auch Ansporn akribisch weiter zu arbeiten", sagte er. Man müsse diesen Erfolg immer auch als Ergebnis der Arbeit des gesamten Trainer- und Funktionsteams sehen.