Eines ist für Sammer bezüglich Müller ganz klar: "Der Trainer ist für Aufstellung und Taktik zuständig." Der 27-jährige Offensivspieler hatte sich nach der Partie gegen Werder Bremen über seine Rolle als Joker beschwert und damit für eine öffentliche Diskussion gesorgt.
Dementsprechend merkt Sammer, ehemals Sportdirektor beim FC Bayern, bei Eurosport an: "Und dann ist da das Feingefühl, das du haben musst." Der FC Bayern müsse die zwei Seiten der Medaille betrachten, so der heutige TV-Experte. Müller sei taktisch nicht gefragt, dafür aber eine wichtige Säule des Klubs.
Sportlicher Wert gegen Identität
Der Trainer habe ein "Hoheitsgebiet", in dem die weiteren Verantwortlichen des Klubs nichts zu sagen hätten. Sammer relativiert aber: " Das andere ist der Wert für den Verein, für die Identität. Das ist natürlich ein übergeordnetes Thema." Letztlich ist aber klar: "Es sind ja vernünftige Menschen am Werk."
Bei Müller müsse der Klub eine Gradwanderung betreiben: "Er ist Weltmeister, Champions-League-Sieger, Deutscher Meister, Pokalsieger etc. Er wird Miro Klose als WM-Rekord-Torjäger ablösen. Das ist aktuell der Widerspruch, den man in einem Verein mit Identifikationsfiguren immer sehen muss."
Müller sei ein Stabilitätsfaktor für die Mannschaft, der "nicht in Frage gestellt werden" dürfte. "Deshalb wird das Thema weiter interessant bleiben", meint Sammer.