Nach einem Kontakt von Dennis Aogo und Sehrou Guirassy in der 89. Minute hatte Schiedsrichter Benjamin Cortus beim Stand von 1:1 zunächst auf Strafstoß für das Tabellen-Schlusslicht entschieden. Im Anschluss an ein Beratungsgespräch mit dem Videoassistenten und die eigene Sichtung der Bilder nahm er seine Entscheidung allerdings wieder zurück.
Ein Foulelfmeter wäre für die Domstädter die Möglichkeit zum ersten Saisonsieg gewesen. Stattdessen kassierte Köln in der vierten Minute der Nachspielzeit noch das 1:2 durch Chadrac Akolo, das die siebte Niederlage im achten Saisonspiel bedeutete.
Für den Kölner Geschäftsführer lag dabei ein großes Problem in der Auslegung der Regel vor: "Da ist ein Kontakt. Wenn das eine klare Fehlentscheidung ist, dann weiß ich auch nicht", haderte Schmadtke im Anschluss an die Partie an den Eurosport-Mikrofonen: "Der Schiedsrichter trifft eine Entscheidung und es ist keine klare Fehlentscheidung. Das muss mir jetzt drei Tage lang bitte jeder Experte in Köln erklären. Die Szene zeigt, dass das, was besprochen wurde und das, was getan wird, zwei unterschiedliche Dinge sind."
Badstuber teilt die Kritik am Videoschiedsrichter
Auch Stuttgarts Verteidiger Holger Badstuber zeigte wenig Verständnis für den Einsatz des Videoassistenten: "Das ist brutal. Das ist eine Entscheidung zwischen Sieg und Niederlage", sagte der Innenverteidiger.
Mit dem Gegner zeigte Badstuber Mitleid: "Die Kölner können einem nur leidtun, die haben es hart erwischt dieses Jahr. Sie sind eine gute Mannschaft. Ich hoffe, sie bleiben ruhig. Aber mit dem Videoschiedsrichter wird's brutal."
Terodde: "Für beide Mannschaft kein schönes Gefühl"
VfB-Kapitän Simon Terodde stimmte ins Unbehagen der entscheidenden Szene mit ein: "Das war für beide Mannschaften kein schönes Gefühl, minutenlang hier auf dem Platz zu stehen und nicht zu wissen, wie es weitergeht."
Der 1. FC Köln haderte in dieser Saison bereits mehrfach mit den Schiedsrichtern. Unter anderem überlegte sich das Tabellenschlusslicht nach der 0:5-Niederlage gegen Borussia Dortmund, wegen eines Auslegungs-Fehlers Einspruch gegen die Wertung des Spiels einzunehmen, sah letztlich jedoch davon ab.