Trotz der sportlichen Talfahrt des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund sieht Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke den Traditionsklub vor einer rosigen Zukunft und gut aufgestellt. "Wenn wir sportlich reüssieren, geht es auch ganz schnell wieder aufwärts. Dieser Verein ist ganz konservativ gerechnet eine Milliarde Euro wert", sagte der Borussen-Chef auf der Aktionärsversammlung am Montag in Dortmund mit Blick auf den zuletzt fallenden Aktienkurs der Westfalen. Am Montagmittag hatte der Klub einen Börsenwert von rund 564 Millionen Euro, der Kurs war nach Bekanntgabe der Zahlen leicht gestiegen.
Außerdem kündigte der BVB-Boss im kommenden Sommer eine PR-Reise in die USA an. In 2019 soll es nach Asien gehen. Große Anstrengungen wird der Klub im Scouting unternehmen: "Das ist der Bereich, damit die nächsten Dembeles und Pulisics wieder zum BVB kommen. Uns erwartet eine große Herausforderung." Es soll auf jeden Fall personell aufgerüstet werden.
Dortmund hatte zuletzt einen Rekordumsatz erzielt. Zwischen dem 1. Juli 2016 bis 30. Juni 2017 setzte die Borussia Dortmund GmbH und Co. KGaA 405,7 Millionen Euro um, 29,4 Millionen mehr als im bisherigen Rekordjahr 2015/16. Der BVB ist damit weiter national die Nummer zwei hinter Umsatz-Krösus Bayern München (gut 640 Millionen Euro). Das Konzernergebnis nach Steuern betrug 8,2 Millionen Euro. Das Vorjahr hatte Dortmund mit einem Überschuss von 28,3 Millionen abgeschlossen.
Watzke: Keine körperlichen Defizite beim BVB
"Um unsere wirtschaftliche Situation braucht sich niemand Gedanken zu machen", hatte der 58-jährige Watzke bereits bei der Mitgliederversammlung tags zuvor gesagt und aufgelistet: "Finanzschulden null, Bankguthaben knapp 50 Millionen, seit 2011 ein Nettogewinn von zusammen 139 Millionen Euro." Als Dividende schlug der Aufsichtsrat vor, sechs Cent pro Aktie zu zahlen. Der Aktienkurs liege aktuell bei knapp über sechs Euro.
Nach dem 4:4 im Revierderby gegen Schalke 04 am vergangenen Samstag forderte der Klub-Chef nochmals von Trainer Peter Bosz und seinem Team sowie Sportdirektor Michael Zorc, jeden Stein umzudrehen, um die Wende einzuleiten. "Die aktuelle Situation muss ja Gründe haben, und mit Sicherheit sind auch Fehler gemacht worden."
Ein Problem in der körperlichen Fitness der BVB-Profis verneinte Watzke ausdrücklich. "Die Daten deuten nicht darauf hin, dass die Mannschaft läuferisch zu wenig gemacht hätte. Das ist ein subjektives Empfinden. Die Zahlen geben das nicht her."