Im März hatte der Klub einen möglichen Umzug nach Ludwigsfelde (Brandenburg) südlich von Berlin ins Gespräch gebracht. Dies sorgte für Unmut bei den Anhängern. Im Mai hatte Präsident Werner Gegenbauer den Mitgliedern im Falle eines Neubaus eine Befragung über den Standort der Arena in Aussicht gestellt. Dem wollten die Antragssteller durch die Abstimmung zuvorkommen.
Über den Antrag entwickelte sich am Montag eine hitzige Debatte. Einige Mitglieder sehen sich laut eigenen Angaben durch ein Stadion in Brandenburg ihrer Identität beraubt. Antragskritiker gaben zu verstehen, dass eine Festschreibung des Spielortes aller Mannschaften in der Satzung fehl am Platz sei, da sie nicht ausreichend differenziere und für die ausgegliederte Profiabteilung nicht anwendbar sei.
Gegenbauer versuchte, die aufgeheizte Atmosphäre zu beruhigen: "Mit dem Senat sind Gespräche in Gange. Die Arbeitsgruppen tagen und zum Jahresende werden wir eine Zwischenbilanz ziehen. Wir haben verstanden, dass die Mitglieder dafür sind, dass Hertha BSC in Berlin bleibt. Und wir haben auch immer gesagt, dass das Präsidium und der Verein eine Spielstätte im Olympiapark befürworten."
Hertha ist seit geraumer Zeit mit seiner jetzigen Situation im Olympiastadion unzufrieden. Die Spielstätte ist meist nur zur Hälfte gefüllt, es kommt nur sehr schwerlich Stimmung auf. Im Gespräch sind Neubauten in Ludwigsfelde und auf dem Olympiagelände neben dem jetzigen Stadion, aber auch der Umbau des Olympiastadions zu einer reinen Fußball-Arena.