Welche Gründe hatte Mario Gomez persönlich für eine Rückkehr zum VfB Stuttgart?
Für den 32-Jährigen ist es eine Rückkehr zu seinen fußballerischen Anfängen. Beim VfB debütierte der damals 18-Jährige im Mai 2004 in der Bundesliga und entwickelte sich in den fünf folgenden Jahren zum internationalen Star, wurde Nationalspieler, Deutscher Meister und Deutschlands Fußballer des Jahres 2007.
Gomez bezeichnet den VfB als den "Verein, der mich als Spieler zu dem gemacht hat, der ich war und bin." Der Rückkehrer freut sich "auf den Verein, die Stadt, auf die Menschen, auf das Umfeld, auf meine Familie. Ich kann es nicht erwarten, bis es wirklich losgeht."
Zwar hat Gomez speziell in Zeiten des Abstiegskampfs eine überdurchschnittliche Identifikation mit dem VfL Wolfsburg vorgelebt, die Bindung zu seinem Jugend- und ersten Profiverein ist dennoch eine tiefere.
"Ich weiß natürlich, dass die Erwartungen groß sind und die Situation sehr herausfordernd. Es heißt ab jetzt, alles für den Klassenerhalt zu geben", sagt Gomez und fügt eine besondere Motivation hinzu: Für ihn persönlich gehe es darum, "mein Ziel die Weltmeisterschaft zu erreichen."
Zuletzt war Gomez in der Nationalmannschaft ins Hintertreffen geraten. Timo Werner hat sich klar als Stürmer Nummer eins positioniert, auch Sandro Wagner erarbeitete sich im Jahr 2017 einen guten Status bei Bundestrainer Joachim Löw. Außerdem spielte sich in der Hinrunde auch Bayer Leverkusens Kevin Volland zumindest wieder auf den Radar.
Ganz schön viel Konkurrenz für Gomez, der zwar seit Jahren fester Bestandteil der Nationalmannschaft ist, jedoch in der Hinrunde im Formtief steckte - auch bedingt durch die geänderte Spielweise beim VfL Wolfsburg unter Schmidt.
Ein Vereinswechsel zu einem Klub, bei dem die Anpassung schnell gehen dürfte, weil er das Umfeld, die Stadt und die Bedingungen kennt, und bei dem er (zumindest zunächst) sicher spielt, dürfte seine Perspektive stärken. Zumal Joachim Löw in der Vergangenheit immer ein besonderes Auge auf den VfB warf. Und zumal Sandro Wagner seine Einsatzzeiten durch seinen Wechsel zum FC Bayern wahrscheinlich nicht erhöhen wird.
Neben der sportlich-nostalgischen hat Gomez' Wechsel-Entscheidung wohl auch eine private Komponente. In der Bild bestätigte der Angreifer im Dezember, dass er und seine Frau Carina ihr erstes Kind erwarten. Gebürtig aus Riedlingen in der Schwäbischen Alb, ist es zumindest nicht ausgeschlossen, dass es für Gomez auch eine Rolle spielte, sein Kind nahe der Heimat aufziehen zu wollen.