Stefan Ruthenbeck: Der neue Interimstrainer des 1. FC Köln im Porträt

Von SPOX
Stefan Ruthenbeck übernimmt den 1. FC Köln zunächst bis zur Winterpause
© getty

Stefan Ruthenbeck ist der neue Interimstrainer des 1. FC Köln und damit Nachfolger vom entlassenen Peter Stöger, der nach 14 Spielen nur auf drei Punkte auf der Habenseite verweisen kann. Ruthenbeck kommt ohne jegliche Bundesliga-Erfahrung und ist außer seiner Zeit beim Zweitligisten Greuther Fürth ein weitestgehend unbeschriebenes Blatt. SPOX stellt den neuen Trainer der Geißböcke vor.

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Ruthenbeck arbeitete bislang als A-Jugendtrainer des 1. FC Köln und übernimmt das Profiteam zunächst bis zur Winterpause. Zu seinem Stab gehören die bisherigen Co-Trainer Kevin McKenna und Markus Daun sowie Torwarttrainer Alexander Bade. Alle drei dürften den Fans eher bekannt sein als der neue Coach.

Der nämlich war kein besonders guter Fußballer. Er begann seine Fußballkarriere einst in der Jugend vom 1. FC Quadrath-Ichendorf in Bergheim. Dort schaffte es der Abwehrspieler bis in die Herren-Mannschaft des Vereins. Anfang der 90er ging es zur SpVgg Oberaußem-Fortuna und von dort über zwei weitere Stationen bis zur TuS Mayen, bei der von 1999 bis 2004 in der Oberliga Südwest spielte, die damals viertklassig war.

Ebenfalls kein Ausnahmespieler war Jürgen Klopp, mit dem sich Ruthenbeck einst im SPOX-Interview verglich und auf sein Einfühlungsvermögen verwies: "Ich kenne Jürgen ein bisschen. Daher würde ich sagen, ich bin ein bisschen wie er, was die Nähe zur Mannschaft angeht. Man muss das aber individuell betrachten: bei manchen Spielern ist es wichtig, die Distanz zu wahren, andere dagegen benötigen mehr Zuneigung. Fußballer ticken immer ähnlich, im Profibereich geht es aber um Existenzen. Dort kann man als Trainer den Spielern auch die Karriere nehmen und man braucht Fingerspitzengefühl - dieser Verantwortung muss man sich bewusst sein."

Stefan Ruthenbeck: Trainerschein mit Lieberknecht, Babbel und Ziege

Dem Fußball treu blieb der einstige Chemikant bei einem Chemie-Unternehmen in Königswinter aber auch danach. Er agierte bei kleineren Vereinen als Spielertrainer und sammelte so erste Erfahrungen in seinem heutigen Job. Im Jahr 2010 folgte schließlich die zehnmonatige Ausbildung zum Fußballlehrer an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Köln. In seinem Jahrgang fanden sich auch die Europameister Christian Ziege und Markus Babbel sowie der heutige Coach von Eintracht Braunschweig, Torsten Lieberknecht.

Das war gewissermaßen der Startschuss für seine Trainerlaufbahn, die 2012 Fahrt aufnahm. Ruthenbeck wurde Leiter des Nachwuchszentrums des VfR Aalen und übernahm zudem die zweite Mannschaft des Klubs, die gerade in die siebte Liga abgestiegen war und dann als U23 fungierte.

Privat ist der 45-Jährige verheiratet und hat mit seiner Frau zwei Kinder. Als eines seiner größten Hobbies gilt die Musik, genauer: Heavy Metal. Ebenfalls eine Eigenschaft, die auch ein wenig an Klopp erinnert. Seine Lieblingsband: Alter Bridge, eine US-Rockband.

Stefan Ruthenbecks Stationen als Trainer

VereinAmtsantrittAmtsaustrittFunktionSpielePpS
1. FC Köln U1901.07.201703.12.2017
Trainer121,67
Greuther Fürth01.07.201521.11.2016Trainer501,32
VfR Ahlen01.07.201330.06.2015Interimstrainer731,18
SpVgg Wirges01.07.201030.06.2012Trainer701,33
TuS Mayen01.07.200730.06.2010Trainer1021,04

Stefan Ruthenbeck: Philosophie auf den Spuren von Pep Guardiola

Was seine Fußballphilosophie angeht, ist er aber eher auf den Spuren eines Pep Guardiola zu verorten, wie er SPOX zu seiner Fürther Zeit verriet. Er habe "eine Grundidee, von der ich nicht abrücken werde: mehr Ballbesitz zu haben als der Gegner, um ihm dadurch weniger Chancen zu ermöglichen und selbst hochkarätige Torchancen zu erzwingen". Zudem spiele "Pressing eine große Rolle".

Ein Jahr nach seiner Ankunft in Aalen stieg Ruthenbeck zum Trainer der ersten Mannschaft in der 2. Liga auf und wurde Nachfolger des zurückgetretenen Ralph Hasenhüttl, der über den Umweg Ingolstadt mittlerweile bei RB Leipzig tätig ist. Nach einem 11. Platz 2014 stiegen Ruthenbeck und Aalen 2015 als Tabellenletzter sang- und klanglos in die 3. Liga ab.

Ruthenbeck selbst jedoch schaffte gewissermaßen den Klassenerhalt und wechselte zur SpVgg Greuther Fürth, die er auf den neunten Platz führte. Anschließend kam es jedoch zur Trennung. Erst 2017 ging es schließlich zur A-Jugend des 1. FC Köln.

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