"Muss er da wirklich sitzen?", fragt sich Stefan Effenberg in seiner Kolumne bei t-online.de. Der vom BVB umworbene Julian Nagelsmann beobachte am Dienstagabend das Spiel der Dortmunder in Mainz, weil seine Hoffenheimer am Samstag gegen die Borussia spielen müssen.
Das Argument Gegner-Beobachtung, das auch Nagelsmann selbst ins Feld führt, ist für Effenberg offenbar nicht glaubwürdig genug: "Julian Nagelsmann ist ein hochintelligenter Junge. Natürlich weiß er, was er in dieser Situation damit auslöst", so Effe.
Ein solcher Besuch in Spiel eins nach der Entlassung von Peter Bosz habe für ihn einen "komischen Beigeschmack". Denn: "Peter Stöger, der einen Vertrag bis zum Saisonende hat, wird mit dem Thema konfrontiert - das ist unangenehm.
Das kommt bei Kollegen nicht gut an. Nagelsmann tut sich damit definitiv keinen Gefallen. Man kann sich auch anders vorbereiten, als auf der Tribüne - und sei es von einer Loge aus, wo ihn kein Mensch sieht."
Effenberg: Bundesliga ist nicht die beste Liga der Welt
Effenberg denkt dabei auch an das Dortmunder Umfeld: "Wie nehmen die Dortmund-Fans das auf? Die verfolgen das auch. Die bilden sich ihre Meinung und werden die auch kundtun."
Dies geschah auch bereits beim schwachen Abschneiden deutscher Klubs im Europapokal. Dass die Bundesliga die beste Liga der Welt sei, gelte nicht mehr: "Ich weiß auch nicht, wer sie hat - aber ich weiß, wer sie nicht hat: Wir Deutschen."
Der wenig spektakuläre Meisterschaftskampf ist Effe ein Dorn im Auge: "Leider Gottes ist es wieder so, wie Uli Hoeneß mal gesagt hat: Die Konkurrenz kann den FC Bayern mit dem Fernglas beobachten. Und das macht die Bundesliga langweilig."