Plötzlich nahm das Thema eine unglaubliche Dynamik auf. Um 17.15 Uhr ging die TSG Hoffenheim mit der Meldung an die Öffentlichkeit: Julian Nagelsmann geht nach der kommenden Saison.
"Es war mir wichtig, früh für klare Verhältnisse zu sorgen", sagte der 30-Jährige in dem Statement. Der Shooting-Star der Trainerszene wird seinen Vertrag bei der TSG also nicht bis 2021 erfüllen. Stattdessen zieht er seine Ausstiegsklausel, mit der er im Sommer 2019 aus seinem Arbeitsverhältnis herauskommt.
Die Spekulationen darüber hatte es schon lange gegeben. Als Nagelsmann die Verantwortlichen bei der TSG am Mittwochabend darüber informierte, die Klausel ziehen zu wollen, waren diese sicherlich nicht gänzlich überrascht. Erst im April hatte Dietmar Hopp über die Situation gesagt: "Ich gehe davon aus, dass er bis zum 30. Juni 2019 bei uns ist - am liebsten länger. Ich mache mir keine Illusionen. Wenn er weiterhin so erfolgreich ist, können wir ihn nicht länger halten."
Dass Nagelsmann gehen würde, war jedem klar. In Sinsheim, in ganz Deutschland. Genau das war nun offiziell.
Julian Nagelsmann wird im Sommer 2019 Trainer bei RB Leipzig
Richtig Dynamik brachten die Meldungen in die Personalie, die mit Hoffenheims Pressemitteilung Hand in Hand gingen. Nach und nach waren sich alle Medien einig: Nagelsmann wird im Sommer 2019 neuer Trainer von RB Leipzig.
Eine Stunde und ein paar Zerquetschte später bestätigte Leipzig das, was sich in den Momenten zuvor ohnehin schon zum offenen Geheimnis entwickelt hatte. Nagelsmann kommt zur Saison 2019/2020 und erhält einen Vierjahresvertrag bis 2023.
Nagelsmann-Wechsel ist ein Knall in der Bundesliga
Es ist ein Knall auf dem deutschen Trainermarkt. Und ein Novum. Dass ein begehrter Trainer zu einem Konkurrenten wechselt, ist nichts Neues. Fans von Eintracht Frankfurt können ein Lied davon singen und müssen dafür nicht einmal auf dem verstaubten Dachboden nach dem Gesangsbuch suchen.
Dass ein solcher Wechsel allerdings bereits über ein Jahr vor In-Kraft-Treten des Vertrags bekannt ist, hat noch einmal eine andere Dimension als die Personalie Kovac, die im April durchsickerte.
"Ich bin es der TSG und all ihren Mitarbeitern ebenso schuldig wie der Mannschaft und den, nicht mit ständigen Mutmaßungen um meine Person und Zukunft zu belasten", begründete Nagelsmann seinen Vorstoß, die Situation zu klären. Und auch direkt öffentlich zu kommunizieren. "Nun wissen alle, woran sie sind, und wir können uns professionell auf die anstehenden, schweren Aufgaben konzentrieren. Jeder weiß, dass ich bis zur letzten Stunde meines Engagements für die TSG brenne und alles dafür tun werde, unsere ehrgeizigen Ziele zu erreichen."