BVB-Manager Michael Zorc hat seinem Team nach der 0:5-Pleite bei Bayern München im Spitzenspiel des 28. Spieltags ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt. Die Spieler von Borussia Dortmund seien der Situation mental nicht gewachsen gewesen. Keine Schuld treffe dagegen die Aufstellung von Trainer Lucien Favre.
"Es ist ganz schwer, nach einem solchen Spiel Worte zu finden", sagte Zorc in den Katakomben der Allianz Arena. "Wir haben heute alles vermissen lassen, was eine Spitzenmannschaft ausmacht. Insbesondere hatte ich das Gefühl, dass wir dieser Konstellation mental nicht gewachsen waren." Durch den Sieg sprangen die Bayern sechs Spieltage vor Saisonende an Dortmund vorbei auf Platz eins.
"Wir haben Fehler gemacht, die manche Spieler zuvor das letzte Mal in der A-Jugend gemacht haben", kritisierte Zorc. "Wir waren nicht mental in der Lage, auf dem Niveau das Spiel so zu spielen, wie wir es können." Gerade bei den ersten beiden Gegentreffen habe man eine schlechte Figur abgegeben: "Das erste Tor war ein Standard, einfacher geht es nicht mehr. Das zweite Tor war fast ein Eigentor. Wie willst du so hier gewinnen? Das geht nicht."
Zorc: BVB-Aufstellung von Trainer Favre war nicht das Problem
Favre hatte zuvor mit seiner Aufstellung überrascht und Marco Reus in die Spitze beordert. Mario Götze saß zu Beginn nur auf der Bank, zentral offensiv begann Mahmoud Dahoud. Man habe aufgrund der Ausfälle improvisieren müssen, erklärte Zorc: "Wer das Spiel an der Aufstellung oder der Formation festmacht, der hat keine Ahnung von Fußball." Man hätte auch mit einem 11-0-0-System verloren.
"Das beschäftigt uns sicherlich die nächsten Tage", gab Zorc angesichts der hohen Niederlage gegen den Erzrivalen zu. Er gab sich bei nur einem Punkt Rückstand aber auch kämpferisch: "Es ist noch nicht zu Ende." Am kommenden Wochenende trifft der BVB daheim auf den 1. FSV Mainz 05, der am Freitag mit 5:0 gegen Freiburg gewann.