"Es war absoluter Unsinn, was Abraham da gemacht hat", sagte Hangartner, der in der Saison 1981/82 selbst Cheftrainer im Breisgau war und seit 2012 dem BDFL vorsteht. "Er hat 'Schaum vor dem Mund gehabt' und den klaren Blick verloren."
Abraham hatte Streich an der Seitenlinie mit einem harten Rempler zu Fall gebracht und dafür die Rote Karte gesehen. "Die Eintracht stand unter massivem Zeitdruck. Unter anderen Bedingungen hätte Streich den Ball vielleicht angehalten", erklärte Hangartner.
Wie lange Abraham gesperrt wird, müssen die Kammern des DFB verhandeln. "Da wird sicher ein Signal gesetzt, nach dem Motto 'Wehret den Anfängen'", betonte Hangartner. "Der DFB wird eine harte Strafe aussprechen. Rein vom Optischen her hatte die Aktion eine neue Signalwirkung. Wenn die Öffentlichkeit nicht sieht, dass bei derartigen Entgleisungen mit drastischen Strafen dagegengehalten wird, wirkt es, als könne man das ja mal machen."
Eine Tendenz will Hangartner an dem Vorfall allerdings nicht festmachen: "Das war ein einmaliger Vorfall, etwas ähnliches ist in der Vergangenheit ja noch nie passiert." Deshalb halte er es auch nicht für nötig, über Schutzmaßnahmen für Trainer nachzudenken: "Ich glaube nicht, dass es so etwas in den nächsten Jahren noch einmal geben wird."
David Abraham droht Sperre bis zur Winterpause
Laut DFB-Statuten droht Abraham eine Strafe von sechs Wochen bis zu sechs Monaten. Es bestehen jedoch Milderungsmöglichkeiten. Wenn der Spieler provoziert wurde oder "ein leichterer Fall der Tätlichkeit vorliegt", heißt es vonseiten des Verbands.
Bei Abraham könnte dessen Strafakte erschwerend hinzukommen. Es war nicht die erste Tätlichkeit des Argentiniers. Erst im Januar wurde er nach einer Tätlichkeit im Freundschaftsspiel gegen Flamengo Rio de Janeiro für zwei Spiele gesperrt.