"Er ist derjenige, der mit seinen 24 Jahren glaubt, permanent den Finger in irgendeine Wunde legen zu müssen - was ich schwierig finde", sagte Scholl in der Radiosendung "Mehmets Schollplatten" auf Bayern 2: "Dafür ist er einfach noch nicht gestanden genug."
Kimmich ist für seine meinungsstarken Äußerungen bekannt. Wiederholt hat er in der Öffentlichkeit Kritik an der eigenen Mannschaft geübt - beispielsweise nach der 1:2-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach im Dezember, als er von "Alarmsignalen" sprach. "Wer es jetzt noch nicht begriffen hat, der ist komplett auf dem falschen Weg", sagte der Nationalspieler damals.
Für Scholl sind das Aussagen, die zwar darauf hindeuten, dass Kimmich zum Führungsspieler aufgebaut werden soll, doch: "Wo führt das hin? Die Leistung passt einigermaßen, aber er ist kein Schweinsteiger."
Mehmet Scholl vergleicht Joshua Kimmich mit Greta Thunberg
Der einstige Mittelfeldstar, der von 1992 bis 2007 beim deutschen Rekordmeister aktiv war, ging sogar noch einen Schritt weiter: "Die ganzen Äußerungen und Interviews, das war ein bisschen viel für mich. Und dann hab ich mir überlegt: Er ist die Greta Thunberg des deutschen Fußballs."
Thunberg hat die Bewegung "Fridays for Future" ins Leben gerufen und macht bei ihrem Kampf für mehr Umweltbewusstsein auch vor deutlicher Kritik an Politik und Wirtschaft nicht Halt.
Bayerns Trainer Hansi Flick hat am Freitag bereits auf die Aussagen von Scholl reagiert und seinen Spieler auf einer Pressekonferenz in Schutz genommen. "Joshua Kimmich ist ein wichtiger Spieler. Ich mag Spieler, die vorangehen und eine Meinung haben. Er ist auf einem sehr guten Weg und ich bin mit ihm sehr, sehr zufrieden", sagte der 54-Jährige.