Absturz aus dem Fußball-Himmel! Das verrückte Bundesliga-Jahr des SSV Ulm 1846 in der Saison 1999/2000

Felix Götz
16. August 202408:56
SPOXimago images
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Nach zwei Aufstiegen in Folge steigt beim SSV Ulm 1846 am Freitagabend das vorläufige Highlight: In der 1. Runde des DFB-Pokals trifft der neue Zweitligist auf Rekordmeister FC Bayern München. Anlass genug, um noch einmal auf das bislang einzige Bundesliga-Jahr der Spatzen in der Saison 1999/2000 zurückzublicken. Gemeinsam mit SPOX erinnert sich der damalige Ulm-Trainer Martin Andermatt an vier Platzverweise für sein Team in einem Spiel, eine historische Heimklatsche, überlaufende Fans und einen beispiellosen Absturz.

Dieser Artikel erschien erstmals am 29. März 2020

Als Berti Vogts vor einigen Jahren während eines Bundesligarückblicks im TV eine Szene des SSV Ulm 1846 gezeigt wurde, war der ehemalige Bundestrainer baff: "Ulm hat in der Bundesliga gespielt? Wollt ihr mich verarschen?" Nein, das wollte niemand. Ulm hat tatsächlich ein einjähriges Gastspiel in Deutschlands Elite-Liga gegeben - in der Saison 1999/2000.

Wie Vogts wird die Ulmer so mancher lange Zeit vergessen haben. Kein Wunder: Nach jahrelangem Missmanagement und mehreren Insolvenzen verschwand der einstige Chaos-Klub von der Donau längere Zeit von der großen Fußball-Landkarte. Nach zwei Aufstiegen in Folge herrscht aktuell jedoch wieder große Euphorie in Ulm - auch wenn der Saisonstart in der 2. Liga mit zwei Pleiten an den beiden ersten Spieltagen in die Hose ging.

Von einem Höhenflug wie zur Jahrtausendwende zu träumen, ist daher vermessen. Auch damals schafften die Ulmer zwei Aufstiege in Folge - aber einer davon brachte sensationell die Bundesliga nach Ulm. Nur zwei Jahre benötigte der SSV anschließend, um 2001 im Sturzflug völlig pleite in der damals fünftklassigen Verbandsliga zu landen - der bis heute heftigste Absturz in der Geschichte des deutschen Profi-Fußballs.

Das Jahr in der Bundesliga hatte es aber in sich. Mit geringen finanziellen Mitteln, einem deshalb nicht bundesligatauglich besetzten Kader, dafür aber gigantischer Euphorie stürzten sich die Ulmer in das größte Fußball-Abenteuer ihrer Klub-Historie: ein Rückblick auf ein außergewöhnliches Fußball-Märchen ohne Happy End.

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