Rafael Czichos vom 1. FC Köln spricht über seine Horror-Verletzung: "Die Stimme kommt wieder"

Von SPOX
Czichos verletzte sich gegen Hertha BSC an der Halswirbelsäure.
© getty

Rafael Czichos vom 1. FC Köln hat den Hergang seiner Halswirbel-Verletzung, die er beim 5:0-Sieg gegen Hertha BSC erlitten hatte, nachgezeichnet.
 

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Außerdem erzählt der 29-Jährige im Gespräch mit SPOX und DAZN von seinen persönlichen Zielen und der Wichtigkeit der Fans für den 1. FC Köln.

Rafael Czichos über ...

... die Verletzung: "Auf dem Platz habe ich direkt gemerkt, dass etwas Schlimmeres passiert ist. Ich hatte wirklich richtig starke Schmerzen. Ich bin relativ froh, dass die Jungs, die dann auf den Platz gekommen sind, so gut reagiert haben, mir direkt die Halskrause angelegt haben. Es war ein relativ langer Weg ins Krankenhaus in die Berliner Charite. Da wurden dann die ersten Bilder gemacht und es gab eine kleine Entwarnung, dass es nicht so schlimm wäre und ich in sechs Wochen wieder fit bin. Als ich zurück in Köln war, haben wir die nächsten Bilder gemacht und dann wurde sichtbar, dass es ein bisschen mehr war. Es hat sich dann herausgestellt, dass es mit sechs Wochen doch nicht gegessen sein wird und ich wurde operiert. Seitdem bin ich zum Glück die Halskrause los. Ich habe zwar noch leichte stimmliche Probleme, die man auch noch hört. Der Nerv, der zu den Stimmbändern geht, ist immer noch ein bisschen lädiert. Aber mir wurde gesagt, dass die Stimme wieder kommt."

Czichos wird nach der Verletzung abtransportiert.
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Czichos wird nach der Verletzung abtransportiert.

... die Arbeit am Comeback: "Ich kann wieder meine Laufschuhe schnüren, gehe öfters in den Wald und kann dort ein wenig trainieren. Ich bin im engen Austausch mit unserem Reha-Trainer, der sich explizit in diesem Bereich weitergebildet hat. Er schreibt mir gute Trainingspläne zur Mobilisierung der Halswirbelsäule, damit ich meinen Kopf auch irgendwann wieder zu 100 Prozent bewegen kann. Dass ich so leichte Fehlstellungen, die ich durch das Schonen bekommen habe, schnell loswerde."

... Spaß mit der Playstation und Konflikte mit der Freundin deswegen: "Wenn sie das Geräusch hört (Anmachen der Playstation; Anm. d. Red.), was jeder Fußballer oder jeder Zocker kennt, dann verdreht sie schon immer die Augen. Aber ich glaube, sie hat sich langsam damit abgefunden, dass ich mit fast 30 Jahren noch so ein bisschen Spaß daran habe, Playstation zu spielen."

... persönliche sportliche Zielen: "Ich habe mir geschworen, so oft wie möglich aufzusteigen und niemals abzusteigen."

... die Saisonziele mit dem 1. FC Köln: "Wenn ich mich jetzt ganz kölsch verhalten würde, dann würde ich sagen: 'Wir wollen auf jeden Fall nach Europa!' Aber das wäre für diese Saison noch viel zu hoch gegriffen. Wir sind froh, dass wir so einen Lauf haben, der natürlich durch diese Pause gestoppt wurde. Aber wir wollen ganz schnell die nötigen Punkte haben, um nicht abzusteigen."

... das Markenzeichen des 1. FC Köln: "Die Fans sind das, was diesen Verein ausmacht. Die Begeisterung in und rund um Köln ist nicht ganz normal. Es gibt nur wenige Vereine, die da mithalten können. Das hat man gerade im letzten Jahr in der zweiten Liga gesehen, als 90 Prozent der Heimspiele ausverkauft waren. Das ist nicht selbstverständlich für so einen Verein."

... seine Zeit in Saudi-Arabien als Kleinkind: "Meine Eltern haben dort fünf Jahre lang gelebt, weil mein Vater ein Jobangebot aus dem Land bekommen hat. Sie hatten Lust auf die Erfahrung und haben die ersten zwei Jahre mit meinem Bruder verbracht, bis ich dann dazu gekommen bin. Drei Jahre meines Lebens habe ich also in Saudi-Arabien verbracht. Erinnerung habe ich leider keine mehr, aber mein Bruder erzählt immer sehr viel davon."

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