Hier findet Ihr die Meldungen zu Borussia Dortmund vom Vortag.
Watzke kontert Hoeneß-Kritik: "Weiß nicht, ob er das beurteilen kann"
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat erneut auf die Kritik von Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß an der Transferpolitik von Borussia Dortmund reagiert, der diese im Juli als "unklug" bezeichnet hatte. "Seine Meinung lasse ich ihm ja. Ich weiß nicht, ob er das aus der Distanz so gut beurteilen kann", sagte Watzke im ZDF-Sportstudio.
"Bayern München hat mehr Geld als wir, aber wir haben trotzdem einige Titel geholt. Momentan hat der FC Bayern die beste Mannschaft der Welt und zeigt außergewöhnliche Leistungen, seit zwei oder drei Jahren", ergänzte Watzke - und warnte vor zu hohen Erwartungen: "Wenn man vorher schon sagt, dass der Zweite der erste Verlierer ist, macht der Fußball keinen Spaß mehr."
Hoeneß hatte betont, dass ein Spieler die DNA eines Vereins nur schwer verinnerlichen könne, "wenn er das Gefühl hat, ein Verkaufsobjekt zu sein. Wenn Dortmund einen hochtalentierten Spieler kauft und er gut spielt, kann man wenige Monate später entweder aus dem Club selbst oder von außerhalb hören, dass er irgendwann ein Verkaufsobjekt darstellen wird".
Watzke hingegen sieht den BVB für die Zukunft gut aufgestellt. "Ob es der beste Kader ist, weiß ich nicht, aber einer der ambitioniertesten. Wir haben viele junge Spieler dabei, die viel Potenzial haben. Bei uns bildet sich gerade eine Achse. Jude Bellingham und Giovanni Reyna bleiben sicherlich lange hier."
Watzke über Sancho-Abgang: "Habe gehört, dass er weg ist"
Ein BVB-Star, der permanent mit einem Abgang in Verbindung gebracht wird, ist Jadon Sancho. Die Borussia forderte für den Engländer 120 Millionen Euro und ließ sich von dieser Summe nicht abbringen, schließlich machte Interessent Manchester United zumindest für die abgelaufene Transferperiode einen Rückzieher.
"Ich habe schon im Frühjahr überall gehört und gelesen, dass Sancho weg ist. Aber er ist da", sagte Watzke. Er glaube auch nicht, dass die Corona-Pandemie zu Sanchos Verbleib geführt habe: "Wir hatten mit ihm ein Agreement und es hat sich dann nicht so dargestellt."
Zudem äußerte er den Verdacht, dass ein interessierter Klub "die Situation falsch eingeschätzt" und geglaubt habe, "wir wären kompromissbereiter. Wir hatten eine klare Linie und werden die auch im kommenden Sommer haben." Ob es sich dabei um Manchester United gehandelt habe, verriet Watzke nicht. Er betonte aber auch: "Du kannst in dieser Branche aber nie sagen, dass ein Spieler völlig unverkäuflich ist."
Nachdem die BVB-Verantwortlichen mit Beginn der Vorbereitung klargestellt hatten, dass ein Transfer von Sancho für den Moment vom Tisch ist, berichtete die Bild zuletzt, dass der 20-Jährige auch im Winter unter keinen Umständen abgegeben werden soll - auch nicht für die im Sommer geforderten 120 Millionen Euro. Sanchos Vertrag in Dortmund läuft noch bis 2023.
Watzke verteidigt Favre: "Stand nie zur Disposition"
Auch die Zukunft von BVB-Trainer Lucien Favre ist häufig Gegenstand von Diskussionen, auch weil der Schweizer in seiner Amtszeit noch keinen klassischen Titel wie die Meisterschaft oder den DFB-Pokal gewonnen hat. Dass Favre zu irgendeinem Zeitpunkt vor der Entlassung stand, dementierte Watzke: "Wir sind mit der Arbeit sehr zufrieden und er stand nie zur Disposition."
Dass unter Favre die großen Erfolge ausblieben, begründet Watzke auch mit der Dominanz des FC Bayern: "Lucien hat den besten Punkteschnitt aller Trainer. Als wir zuletzt die Meisterschaft geholt haben, war Bayern noch nicht auf diesem Niveau. Da konntest du mit 78 oder 80 Punkten Meister werden. Wir versuchen, da wieder ranzukommen."
Eine Vertragsverlängerung über 2021 hinaus hänge von vielen Dingen ab, "im Wesentlichen auch davon ab, was Lucien will. Wir warten einfach mal ab und setzen uns im Winter oder Frühjahr zusammen, Da gibt es auch noch keine Tendenz". Zudem sei die sich nun bereits im dritten Jahr befindliche Zusammenarbeit "im Fußball ja schon viel".
BVB: Watzke über eigenen Vertrag, Götze und mehr
Auch zu weiteren Themen bezog der BVB-Boss Stellung. Hier die besten Aussagen:
Watzke über ...
... seinen 2022 auslaufenden Vertrag: "Mein Plan war, dass ich 2021 anfange, mir darüber Gedanken zu machen. Aber jetzt kam Corona dazwischen. Es wäre problematisch, wenn man seine persönlichen Vorstellungen über Corona stellt. Jetzt müssen wir zuerst alles daran setzen, diesen tollen Klub durch diese Zeiten zu hieven. Wenn diese noch zwei oder drei Jahre dauern sollten, dann wird sich die Frage erübrigen. Ich verlasse in so einer Situation nicht die Brücke. Nach Corona führe ich die Gespräche."
... einen anschließenden Wechsel in das Amt des Präsidenten: "Wir haben mit Reinhard Rauball einen Präsidenten und sogar einen sehr guten. Solange er im Amt ist und sagt, er bleibt, solange ist das Amt für mich nicht verfügbar. Wir werden das immer im höchsten Einvernehmen lösen."
... eine mögliche Zukunft von Sebastian Kehl als Sportdirektor: "Es gibt keinen Automatismus. Diese Entscheidung werden wir zum Ende der Saison hin treffen. Wir werden ihn immer weiter in die Entscheidungsprozesse miteinbeziehen. Aber klar, Sebastian ist in der Pole Position."
... den Wechsel von Mario Götze zur PSV Eindhoven: "Das hat mich überrascht, ist aber möglicherweise eine gute Entscheidung. Mario hat dort einen Trainer, der auf ihn baut. Wenn er sich vollkommen fokussiert, ist eine Menge möglich."
... die Entwicklung von Youssoufa Moukoko: "Von ihm halte ich sehr viel. Er ist ein toller Junge, sehr geerdet. Wir sollten ihn aber nicht mit Erwartungen überfrachten. Aber er ist ein geiler Zocker."
BVB siegt in Hoffenheim: "Egal, was der FC Bayern macht"
Der BVB hat sich am 4. Spieltag der Bundesliga knapp mit 1:0 bei der TSG Hoffenheim durchgesetzt. Den Unterschied machten die eingewechselten Erling Haaland und Siegtorschütze Marco Reus. Hier gibt es die Stimmen der Dortmunder Protagonisten.
Lucien Favre (Trainer Borussia Dortmund): "Mir ist egal, was der FC Bayern macht, denn wir müssen auf uns schauen. Jedes Spiel ist anders und jedes Spiel hat seine Geschichte. Es ist für uns gegen alle Gegner schwierig."
Felix Passlack (Borussia Dortmund): "Man hat gesehen, dass der Sieg hochverdient war. Wir hatten viel mehr Torschüsse und haben mehr aus unserem Spiel gemacht. Wir sind froh, dass wir so einen großen Kader mit so einer hohen Qualität haben. Ich bin froh, dass ich wieder hier bin. Ich habe im Sommer hart gearbeitet, damit ich wieder hier auf dem Feld stehe. Wir werden nun alle Möglichkeiten nutzen, um in der nächsten Partie wieder mit voller Energie auf dem Feld zu stehen."
Marco Reus (Kapitän und Siegtorschütze Borussia Dortmund): "Entscheidend war, dass wir das Tor erzielt haben. Es hat sich relativ früh herausgestellt, dass derjenige, der den ersten Treffer erzielen wird, auch dieses Spiel gewinnt. Wir haben uns in Hoffenheim immer schwer getan. Es war ein ausgeglichenes Spiel und es kam in der zweiten Hälfte darauf an, zielstrebiger zu werden. Man hat gesehen, dass ihnen Spieler fehlten, da sie nicht so torgefährlich waren, wie in den vergangenen Spielen. Wir sind froh, dass wir in die kommenden englischen Wochen mit einem Sieg gestartet sind."
Bundesliga: Die Tabelle am 4. Spieltag
Platz | Team | Sp. | Tore | Diff | Pkt. |
1. | RB Leipzig | 4 | 10:2 | 8 | 10 |
2. | Bayern München | 4 | 17:8 | 9 | 9 |
3. | Borussia Dortmund | 4 | 8:2 | 6 | 9 |
4. | VfB Stuttgart | 4 | 9:5 | 4 | 7 |
5. | Eintracht Frankfurt | 3 | 6:3 | 3 | 7 |
6. | FC Augsburg | 4 | 5:3 | 2 | 7 |
7. | Werder Bremen | 4 | 6:6 | 0 | 7 |
8. | TSG Hoffenheim | 4 | 8:6 | 2 | 6 |
9. | Bayer Leverkusen | 4 | 3:2 | 1 | 6 |
10. | Borussia M'gladbach | 4 | 4:5 | -1 | 5 |
11. | SC Freiburg | 4 | 5:8 | -3 | 5 |
12. | 1. FC Union Berlin | 3 | 6:4 | 2 | 4 |
13. | Wolfsburg | 4 | 1:1 | 0 | 4 |
14. | Arminia Bielefeld | 4 | 3:6 | -3 | 4 |
15. | Hertha BSC | 4 | 8:10 | -2 | 3 |
16. | 1. FC Köln | 3 | 3:7 | -4 | 0 |
17. | 1. FSV Mainz 05 | 4 | 2:12 | -10 | 0 |
18. | Schalke 04 | 3 | 1:15 | -14 | 0 |