FC Schalke 04 - Sportvorstand Jochen Schneider: Situation "geht mir sehr nahe"

Von SPOX
Schalkes Sportvorstand Schneider bescheinigt seinem Klub eine verheerende Außendarstellung.
© imago images / Revierfoto

Schalke-Sportvorstand Jochen Schneider lässt die anhaltende Krise seines Vereins (die Pleite gegen Leipzig im Video) alles andere als kalt. Die aktuelle Situation gehe ihm "sehr, sehr nahe", wie der 50-Jährige in der TV-Sendung Sky90 erklärte.

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"Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es nicht so ist", sagte Schneider. Schalke 04 liege ihm schließlich "sehr am Herzen". Im ersten Spiel für Wagner-Nachfolger Manuel Baum hagelte es am Samstag in Leipzig eine 0:4-Klatsche für die Königsblauen. Nach drei Spieltagen lautet das Torverhältnis der Knappen 1:15. Zudem ist der UEFA-Cup-Sieger von 1997 saisonübergreifend in der Bundesliga seit 19 Spielen sieglos.

Für die größte Schalker Krise der jüngeren Vergangenheit übernehme Schneider "zu 100 Prozent" die Verantwortung, erklärte er: "Ich muss dafür geradestehen."

Schneider bekleidet das Amt des Sportdirektors in Gelsenkirchen seit März 2019 und hatte eigentlich große Ziele. "Wenn ich die Sitution zu kritisch gesehen hätte, hätte ich nicht herkommen dürfen. Ich habe Potenzial gesehen", sagte er. Im Endeffekt gehe es aber in dieser Lage nicht um Einzelpersonen, sondern "um den Verein."

Außerdem lieferte Schneider eine Erklärung für die fehlende Laufleistung der Mannschaft gegen Leipzig: "Das hat alles mit der Birne zu tun. Die Blockade gilt es jetzt zu lösen." Das Team brauche jetzt "Struktur und Halt". Erst wenn man wieder in der Lage sei, Punkte zu holen, könne wieder über Ziele gesprochen werden.

Schneider: Rangnick war "keine Alternative"

Von Trainer Baum, der auf Schalke bereits vor seinem Debüt keinen leichten Stand hatte, sei Schneider zudem überzeugt. "Sonst hätten wir es nicht gemacht", sagte er. Dass der ehemalige U18-Trainer Deutschlands Schalke vor der Saison auf den 15. Platz getippt hatte, kann Schneider ihm zudem nicht verübeln. Nach den Leistungen in der vergangenen Rückrunde und 16 Spielen ohne Sieg sei es "kein Wunder", dass diese Mannschaft auf diesen Rang getippt wird.

Im Vorfeld waren viele Namen für den Posten auf der Trainerbank gehandelt worden. Der oft genannte Ralf Rangnick war hingegen "keine Alternative", wie Schneider verriet.

"Weil ich weiß, welche Ideen er im Kopf hat", ergänzte Schneider - und diese lassen sich mit der finanziell höchst angespannten Lage bei den Königsblauen nicht vereinbaren. Rangnick hatte ebenfalls bei Sky90 nach der Entlassung von David Wagner ein drittes Engagement bei Schalke zumindest nicht ausgeschlossen. "Wenn ich sagen würde, Schalke interessiert mich überhaupt nicht, dann würde ich lügen", hatte der 62-Jährige gesagt.

Schneider habe sich bei diesen Aussagen "etwas gewundert", weil er einen Tag zuvor noch mit Rangnick telefoniert hatte. "Wahrscheinlich hat er sich aus Respekt vor seinem ehemaligen Verein Schalke 04 so geäußert", sagte Schneider.

Zu möglichen Transfers wollte sich Schneider vor der Schließlung des Transferfensters am Montag um 18 Uhr nicht äußern. Eine Leihe von Danny Da Costa (Eintracht Frankfurt) ist aufgrund der finanziellen Lage nach Informationen der Bild am Sonntag nicht stemmbar. Auch sonst sehe es nicht rosig aus, so Schneider: "Wir sind da nicht unbedingt auf dem driver seat."

Bundesliga: Die Tabelle vor den Sonntagsspielen

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.RB Leipzig38:267
2.Eintracht Frankfurt36:337
3.Borussia Dortmund37:256
4.FC Augsburg25:146
5.TSG Hoffenheim38:536
6.Werder Bremen35:506
7.VfB Stuttgart37:524
8.1. FC Union Berlin36:424
9.Arminia Bielefeld32:204
10.Borussia M'gladbach34:5-14
11.SC Freiburg34:7-34
12.Bayern München29:453
13.Hertha BSC25:413
14.Bayer Leverkusen32:203
15.Wolfsburg21:102
16.1. FC Köln33:7-40
17.1. FSV Mainz 0532:11-90
18.Schalke 0431:15-140

 

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