"Ich bereue gar nichts", sagt Kurt rückblickend. Seinen frühen Schritt zum FC Bayern, damals unter Trainer Pep Guardiola, verteidigt er. "Ich hatte die Chance, zu einem der besten Klubs überhaupt zu wechseln, durfte jeden Tag mit Weltklasse-Fußballern zusammenarbeiten und von ihnen lernen. Und ich hatte mit Pep Guardiola einen der besten Trainer der Welt. Er hat sich um jeden Spieler, egal ob Top-Star oder Nachwuchsspieler wie ich, total bemüht und versucht, ihn besser zu machen", erklärt der 24-Jährige.
In München kam Kurt jedoch nur auf 45 Einsatzminuten. Für Schlagzeilen sorgte der Flügelspieler abseits des Platzes. Im Sommer 2015 machte er mit Freunden einen Kurzurlaub per Helikopterflug für 1900 Euro. Der Protz-Trip eines Youngsters kam bei den Bayern-Bossen nicht gut an.
"Auf dieses Thema bin ich schon hunderttausendmal angesprochen worden. Ich kann es einfach nicht mehr hören", sagt er dazu. "Natürlich habe ich Fehler gemacht. Aber das gehört doch auch dazu, wenn man jung ist. Ich bin es leid, immer auf diese Geschichten reduziert zu werden."
Sinan Kurt: Neustart beim FC Nitra
Nachfragen zu seinem Verhältnis zu Hertha-Coach Pal Dardai, der einst mit Kurts Fitnesszustand nicht einverstanden war, und zu Gladbach-Manager Max Eberl, mit dem es zum Streit kam, nachdem Kurt 2014 zu den Bayern wechselte, blockt Kurt ebenfalls ab. "Kein Kommentar! Ich schaue nicht mehr zurück, sondern konzentriere mich nur auf das, was vor mir liegt."
In der Slowakei möchte er beim FC Nitra nun einen Neuanfang starten. "Erstmal möchte ich mich hier weiterentwickeln und dem Verein helfen, die Ziele zu erreichen. Darauf liegt jetzt mein ganzer Fokus."
Langfristig möchte sich Kurt für größere Ligen empfehlen. "Natürlich möchte ich irgendwann wieder in einer Top-Liga Fuß fassen. Aber es muss nicht die Bundesliga sein. Ich finde es auch spannend, neue Länder und Kulturen kennenzulernen", erklärt Kurt.