Arminia Bielefeld, Werder Bremen, 1. FC Köln: Das Abstiegs-Finale in der Bundesliga aus drei Perspektiven

Von Oliver Maywurm
Werder-Legende Thomas Schaaf soll den Klub vor dem Abstieg bewahren.
© getty

Hertha BSC, Mainz 05 und der FC Augsburg haben sich am vergangenen Wochenende gerettet, der FC Schalke steht bereits seit längerem als erster Absteiger fest. Bleiben drei Teams, die am letzten Spieltag der Bundesliga das Finale im Abstiegskampf inszenieren werden: Arminia Bielefeld, Werder Bremen und der 1. FC Köln.

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SPOX und Goal beleuchten die Lage bei den drei Klubs, bevor am Samstag über Wohl und Wehe entschieden wird.

Bundesliga-Abstiegskampf: Die Perspektive von Arminia Bielefeld

  • Tabellenstand: 15.
  • Tore / Punkte: 24:52 / 32
  • Gegner am letzten Spieltag: VfB Stuttgart (auswärts)

Großes Ziel statt zwingend notwendige Pflicht: Unter diesem Motto lässt sich die Situation von Arminia Bielefeld vor dem letzten Spieltag zusammenfassen. "Die Mannschaft hat schon etwas gewonnen, weil sie da steht, wo sie steht", sagte Sportgeschäftsführer Samir Arabi bereits vor dem 1:1 gegen Hoffenheim am 33. Spieltag.

Durch den Punkt gegen die TSG verließ die Arminia dann sogar den Relegationsplatz und sprang auf Rang 15, hat den direkten Klassenerhalt nun also selbst in der Hand. Das ist einerseits natürlich Druck, für den Aufsteiger andererseits aber auch eine unverhoffte Chance - positiver Druck sozusagen.

Vor der Saison galt Bielefeld für die Allermeisten als Abstiegskandidat Nummer eins. Unter den drei noch im Abstiegskampf verbliebenen Teams haben die Ostwestfalen sicherlich mit Abstand am wenigsten die Pflicht, erstklassig zu bleiben. Dass mit einem erfolgreichen Verbleib in der Bundesliga sogar große Euphorie einherginge, bewies nicht zuletzt die Aktion der Fans am vergangenen Wochenende, die den Mannschaftsbus mit tosender Unterstützung zum Stadion begleiteten.

"Jeder von uns hatte da extreme Gänsehaut und sogar das eine oder andere Tränchen in den Augen", sagte Trainer Frank Kramer hinterher. "Wenn man sieht, wie die ganze Stadt dieses große Ziel lebt, wie die Fans uns Mut machen wollen - das ist einerseits natürlich eine große Verpflichtung, andererseits tut das aber extrem gut."

Bundesliga: Die Tabelle vor dem Saisonfinale

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.Bayern München3394:425275
2.RB Leipzig3359:302965
3.Borussia Dortmund3372:452761
4.Wolfsburg3359:342561
5.Eintracht Frankfurt3366:521457
6.Bayer Leverkusen3352:361652
7.1. FC Union Berlin3348:42647
8.Borussia M'gladbach3360:54646
9.VfB Stuttgart3356:53345
10.SC Freiburg3351:49245
11.TSG Hoffenheim3350:53-340
12.FC Augsburg3334:49-1536
13.1. FSV Mainz 053336:54-1836
14.Hertha BSC3340:50-1035
15.Arminia Bielefeld3324:52-2832
16.Werder Bremen3334:53-1931
17.1. FC Köln3333:60-2730
18.Schalke 043325:85-6016

Arminia vor Abstiegs-Finale: "Nicht in die Hose machen"

Auch rein sportlich sprechen die jüngsten Eindrücke zumindest nicht gegen Bielefeld. Nur eines der letzten sieben Spiele ging verloren, das 0:5 in Gladbach geht durchaus als Ausrutscher durch. Und die Leistung in der jüngsten Partie gegen Hoffenheim war extrem ansprechend, sogar ein Sieg wäre drin gewesen.

Kapitän und Stürmer Fabian Klos lobte in einem Interview auf dem YouTube-Kanal des Klubs, es sei "außergewöhnlich, dass wir am letzten Spieltag den direkten Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen können." Dennoch mahnte er: "Wichtig ist: Wir dürfen uns nicht in die Hose machen. Das hat noch nie geholfen. Das wird auch diesmal nicht helfen."

Was die Arminia tunlichst vermeiden muss, ist die womöglich verlockende Vorstellung, dass schon ein Unentschieden oder sogar eine Niederlage reichen könnte, sollten Bremen und Köln nicht gewinnen. Einige Experten sehen darin eine Gefahr, zudem ist ein Auswärtsspiel in Stuttgart sicherlich keine einfache letzte Aufgabe. Zumal der VfB ja noch die Chance hat, auf Platz sieben zu springen und damit die Conference League zu erreichen.

Bielefeld hat also den Vorteil, die geringste Verpflichtung auf den Klassenerhalt zu verspüren und punktemäßig in der Pole Position zu sein. Doch in Letzterem liegt eben auch eine Gefahr - und in der schwierigen Aufgabe in Stuttgart.