Bayern Münchens Talente unter Pep Guardiola: Was passierte mit Lucas Scholl, Gianluca Gaudino und Co.?

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Pep Guardiola schaute sich in seinen drei Trainerjahren beim FC Bayern München viele Talente im Training der Profis an, viele fand er "super, super". Der Durchbruch bei Bayern gelang aber keinem von ihnen. Ein paar schafften es immerhin in die Bundesliga, einige kicken heute aber im Amateurbereich oder sogar gar nicht mehr. Und einer sucht nach einigen Profijahren in den Niederlanden nach einem neuen Verein.

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Lucas Scholl (zentrales Mittelfeld, 26 Jahre, FC Wacker Innsbruck)

  • Trainingsdebüt bei den Profis von Bayern München: 2013
  • Profieinsätze für Bayern München: 0 Spiele, 0 Tore.

Der Sohn von Bayern-Legende Mehmet Scholl schien 2013 drauf und dran, in die Fußstapfen des Vaters zu treten: U-18-Nationalspieler, regelmäßiger Trainingsgast bei den Bayern-Profis. Womöglich kam der Sprung aber zu früh. "Lucas, du kannst fußballerisch alles, aber du musst deinen Kopf ändern", habe Guardiola ihm öfter mal gesagt, bekannte Lucas Scholl später. Der damals 17-Jährige habe "überhaupt nicht verstanden, was er von mir wollte". Scholl wechselte 2017 zum damals vermeintlich aufstrebenden Regionalligisten Wacker Burghausen. Als er dort nicht mehr bezahlt wurde, hielt er sich beim Bayernligisten VfR Garching fit, ehe er es vergangene Saison für ein Jahr in der österreichischen zweiten Liga beim SV Horn versuchte. Nach 16 Zweitligaspielen war Schluss. Zwischendurch in der sechsten Liga beim hessischen Verbandsligisten FC Waldbrunn tätig, nun seit 1.7.2022 in der vierten österreichischen Liga beim FC Wacker Innsbruck unter Vertrag.

Oliver Markoutz (Sturm, 27 Jahre, Karriere beendet)

  • Trainingsdebüt bei den Profis von Bayern München: 2013
  • Profieinsätze für Bayern München: 0 Spiele, 0 Tore

Der Österreicher war der erste Torschütze in der Ära Guardiola - im ersten Testspiel gegen Wildenau. Seine restliche Karriere verlief reichlich unspektakulär: Zwei Spiele, ein Tor für die Zweitverwertung der Bayern, 125 Spiele (36 Tore) für drei Vereine in der österreichischen Liga, Karriereende diesen Sommer mit 26 Jahren. "Der Gedanke war schon längere Zeit in mir. Der Fußball hat irgendwann ohnehin ein Ende. Ich will mir aber was Langfristiges aufbauen. Es macht für mich keinen Sinn mehr, weiter zu kicken", sagte er der Kleinen Zeitung. Künftig will er im Finanz- und Investmentbereich arbeiten.

Vladimir Rankovic (Rechtsverteidiger, 29 Jahre, SV Dornach)

  • Trainingsdebüt bei den Profis von Bayern München: 2013
  • Profieinsätze für Bayern München: 0 Spiele, 0 Tore

Der gebürtige Münchner durfte an seinem 19. Geburtstag zum ersten Mal bei den Profis mittrainieren und auch danach einige Male. Wechselte 2014 zu Hannover 96, wo er aber auch nur in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kam. Über Erzgebirge Aue (11 Zweitligaeinsätze) und Hansa Rostock (40 Drittligaspiele) landete er beim FC Memmingen und aktuell beim Bezirksligisten aus dem Münchner Osten SV Dornach tätig.

Julian Green (Stürmer, 27 Jahre, SpVgg Greuther Fürth)

  • Trainingsdebüt bei den Profis von Bayern München: 2013
  • Profieinsätze bei Bayern München: 4 Spiele, 1 Tor

Durfte während Guardiolas berühmtem ersten Trainingslager in Riva del Garda ("Thiago oder nix") Profiluft schnuppern - und bleiben. Für Bundesligaeinsätze reichte es nicht, aber immerhin bis Oktober 2016 für zwei Einsätze in der Champions League und zwei im DFB-Pokal. Jürgen Klinsmann nominierte den Jungprofi und Regionalligabomber (insgesamt 25 Tore in 51 Spielen) 2014 dennoch für das US-Team bei der der WM in Brasilien. Dort wurde Green zum jüngsten WM-Torschützen der Geschichte. Zur Belohnung gab es eine mittelerfolgreiche Leihe zum HSV (5 Bundesligaspiele), ein eher ernüchternder Verkauf zum VfB Stuttgart (10 Zweitligaspiele, 1 Tor) und schließlich ab 2017 endlich der Durchbruch bei Greuther Fürth - Bundesliga-Aufstieg mit neun Green-Toren inklusive. In der Bundesliga gehörte er zum erweiterten Stamm der freilich chancenlosen Fürther. Ein Scorerpunkt gelang ihm nicht. Traf für den Absteiger diesen Sommer in den ersten zwei Spieltagen aber schon einmal.