VfB Stuttgarts Philipp Förster im Interview: "Kimmich hat immer gewusst, wann er sich aus dem Staub machen musste"

Philipp Förster ist seit der vergangenen Rückrunde Stammspieler beim VfB Stuttgart.
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Ist noch einer von den Trainern da, die Sie damals weggeschickt haben?

Förster: Nein. Aber "weggeschickt haben" halte ich als Begriff auch für übertrieben. Die Trainer waren damals der Meinung, dass es nicht reichen würde. Was zum damaligen Zeitpunkt ja wahrscheinlich auch die richtige Einschätzung war.

Sie wurden 2019 nicht von allen VfB-Fans gut aufgenommen. Wie haben Sie das empfunden?

Förster: Ich habe schon mitbekommen, dass es von einigen Seiten etwas kritischer gesehen wurde. Aber das war nichts, was mich belastet hätte. Ich versuche, jedes Wochenende mein Bestes zu geben, alles rauszuhauen und unsere Fans und Zuschauer mit Leistung zu überzeugen.

Worauf führen Sie den "Hass" der Leute zurück?

Förster: Das kann ich nicht genau sagen.

Ihr Trainer Pellegrino Matarazzo sagte einmal, dass es womöglich ein wenig am Verständnis für Ihre Stärken fehle. Wie würden Sie Ihre Stärken beschreiben?

Förster: Grundsätzlich ist es mir lieber, wenn das andere beurteilen. Aber ich denke, dass ich technisch gut bin und einen guten linken Fuß habe.

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Eigentlich Eigenschaften, die man auch als Fan von der Tribüne aus sehen könnte. Womöglich wollte Matarazzo darauf hinaus, dass sie gewisse Schwächen haben, die für alle ersichtlich sind, aber Ihre Stärken sich nicht auf den ersten Blick erschließen.

Förster: Vielleicht liegt es auch daran, dass ich relativ häufig zum Abschluss komme, aber den Ball zu selten im Tor unterbringe. Daran muss ich definitiv arbeiten.

Haben Sie sich schon mal eine Tormarke gesetzt?

Förster: Nein, aber dieses Jahr werde ich mir das vornehmen.

Wie viele Tore wollen Sie schießen?

Förster: Die genaue Zahl behalte ich erstmal für mich. In der vergangenen Saison sind mir drei Tore gelungen. Ein paar mehr dürfen es gerne sein.

Der VfB hat die vergangene Saison auf einem ordentlichen neunten Platz abgeschlossen, zwischenzeitlich sah es sogar so aus, als ob mehr hätte drin sein können. Was ist das Ziel diese Saison?

Förster: Wir wollen wieder die Klasse halten, das ist das Ziel und dafür wollen wir schnell die nötigen Punkte holen.

Und ein bisschen weniger aus dem Lehrbuch für Fußballprofis?

Förster: Das ist keine Floskel. Das zweite Jahr nach dem Aufstieg ist immer schwieriger als das erste. Daher sind wir gut beraten, demütig zu bleiben und uns nicht auszuruhen auf der letzten Saison.

Philipp Förster: "Der Schnauzer kommt wieder"

Sie sind dafür bekannt, mit verschiedenen Bartarten zu experimentieren. Als Sie einmal einen Schnauzbart trugen, meinten Sie, Jo Kimmich hätte ihnen dazu geraten.

Förster: Der Schnauzer kommt wieder! Es stimmt, ich mag es, zwischendurch andere Sachen zu machen. Sei es mit meiner Frisur oder eben mit meinem Bart.

Ist Kimmich ein besserer Modeberater oder ein besserer Freund?

Förster: (Lacht) Ein besserer Freund. Wobei es übertrieben wäre, unsere Freundschaft als besonders eng zu bezeichnen. Dafür sehen wir uns zu selten. Wir sind beide viel unterwegs, leben in unterschiedlichen Städten. Aber wir schreiben oft, tauschen uns aus.

Haben Sie eine Anekdote aus ihrer gemeinsamen Jugend auf Lager?

Förster: Wir haben natürlich sehr viel gemeinsam erlebt. Im Internat haben wir einmal eine Obstschlacht gemacht und da war Jo auch dabei. Und so klug wie er ist, hat er genau gewusst, wann er sich aus dem Staub macht. Wir anderen haben weitergemacht und wurden am Ende natürlich erwischt und haben richtigen Ärger bekommen. Jo hat immer genau gewusst, wann er sich aus dem Staub machen musste, um keinen Ärger zu bekommen. Vielleicht ist das auch ein Grund, wieso ich ein bisschen später durchgestartet bin als Profi (lacht). Aber im Ernst: Bei Jo passte schon als Jugendlicher alles. Er ist sehr ehrgeizig und bringt fußballerisch alle mit. Die Mischung bei ihm ist top.

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