"Da muss keiner anfragen. Florian ist bei uns sehr gut aufgehoben", sagte Völler der Bild am Sonntag auf Wirtz angesprochen: "Als vor ein paar Wochen das Gerücht verbreitet wurde, dass es in dem Vertrag bis 2026 eine Ausstiegsklausel gibt, habe ich das sofort klargestellt."
Und der 61-Jährige weiter: "Bis auf Bayern wird es bei allen Bundesliga-Vereinen immer eine Schmerzgrenze geben. Bei Florian Wirtz stellt sich die Frage aber jetzt gar nicht. Noch mal: Der Junge ist erst 18 Jahre alt. Selbst wenn er in drei Jahren wechseln sollte, wäre er dann erst 21." Er sei sich "ganz sicher", dass Wirtz auch in der Saison 2022/2023 für Leverkusen spielen werde.
Völler habe deshalb keine Angst, dass Wirtz zum Rekordmeister wechselt. "Wir können wegen der Vertragskonstellationen alle ruhig schlafen. Jetzt sollten wir uns darüber freuen, wie Flo Fußball spielt. Da brauchen wir nicht zu spekulieren, wo er hingeht. Er hat hier ein perfektes Umfeld. Die Journalisten sollten sich auf etwas anderes zu konzentrieren, nämlich eher darauf wie er Fußball spielt", sagte er.
Wirtz wechselte 2020 vom 1. FC Köln nach Leverkusen. Mittlerweile ist er Leistungsträger bei Bayer und Nationalspieler. In der laufenden Saison steuerte er in acht Pflichtspielen sagenhafte sechs Tore und fünf Vorlagen bei.
"Wir haben daran geglaubt, dass er eine große Zukunft hat. Aber dass seine Entwicklung so rasant verläuft, konnte keiner ahnen. Florian hat einfach eine wunderbare Entwicklung genommen. Was er für einen Sprung gemacht hat, ist Wahnsinn", sagte Völler. Auch im Sommer habe Wirtz noch einmal Muskulatur zugelegt, was für sein Durchsetzungsvermögen wichtig gewesen sei.
Bayer Leverkusen vs. FC Bayern: Das sagt Rudi Völler
Völler äußerte sich außerdem zum anstehenden Spitzenspiel zwischen Leverkusen und dem FC Bayern (15.30 Uhr im LIVETICKER). Die beiden Mannschaften stehen punktgleich auf den Plätzen zwei und drei und haben zwei Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Borussia Dortmund.
"Wir sind natürlich an einem guten Tag in der Lage, die Bayern zu schlagen", so Völler, der aber an die 1:2-Pleite der Münchner am 7. Spieltag gegen Eintracht Frankfurt erinnerte: "Was das Spiel noch schwieriger macht, ist die Tatsache, dass sie schon am letzten Spieltag verloren haben. Das wollen sie sicher nicht noch mal erleben."
Völler: "Für Leverkusen ist die CL wie ein Titel"
Völler, der sich am Ende der Saison nach insgesamt über 20 Jahren als Funktionär bei Bayer in den Ruhestand verabschieden wird, sprach zudem über die Tatsache, dass Leverkusen seit dem DFB-Pokalsieg 1993 keinen Titel mehr geholt hat.
"Man darf nicht vergessen, welche Möglichkeiten wir als Bayer Leverkusen haben. Wenn du hingegen bei Bayern einen Fünf-Jahres-Vertrag unterschreibst, wirst du mindestens viermal Meister", erklärte "Tante Käthe": "Das war in den 80er- oder 90er-Jahren noch anders. Dort war der wirtschaftliche Unterschied zu den anderen Top-Klubs viel geringer. Diese Meisterschaften waren viel schwieriger zu erringen. Für uns in Leverkusen ist das Erreichen der Champions League so etwas wie ein kleiner Titel."
Rudi Völler spricht über Newcastle United
Die Übernahme von Newcastle United durch ein Konsortium aus Saudi-Arabien sorgte bei Völler übrigens nicht für die gleiche Aufregung wie im Rest der Fußballszene.
"In England gehören ja fast alle Profi-Klubs verschiedenen Investoren. So richtig vom Hocker haut mich das nicht. Aber am Ende sind die Stadien dann doch meist voll. Ich bin gespannt, wie Newcastle im nächsten Transferfenster agiert. Der eine oder andere Rekord könnte gebrochen werden", so der Weltmeister von 1990.