Thesen zum 9. Bundesliga-Spieltag: Wer kommt mit Jörg Schmadtke klar?

Von Stefan Rommel
Jörg Schmadtke ist seit Sommer 2018 Geschäftsführer beim VfL Wolfsburg
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Geschäftsführer Jörg Schmadtke muss einen neuen Trainer für den VfL Wolfsburg suchen - das könnte aber gar nicht so leicht werden. Wie Bayer Leverkusens Gerardo Seoane das Spiel in Köln aus der Hand gab und warum FCA-Kapitän Jeffrey Gouweleeuw eine Denkpause bräuchte: Die Thesen zum 9. Spieltag klären auf.

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Wolfsburg: Wer kann es Jörg Schmadtke recht machen?

Die sportliche Bilanz von Jörg Schmadtke in der Bundesliga ist bemerkenswert gut: Mit Hannover schaffte er fast schon sensationell den Sprung in den UEFA-Cup, gleiches gelang Jahre später mit dem 1. FC Köln. Wolfsburg führte Schmadtke als sportlich Verantwortlicher nach zwei Beinahe-Abstiegen wieder zurück nach Europa und sogar in die Königsklasse.

Aber bei jeder seiner Stationen war Jörg Schmadtke auch immer derjenige, an dem sich die Trainer aufrieben, die Probleme schleichend immer größer wurden und am Ende dann die Fußballlehrer - früher oder später - gehen mussten oder wollten. Mirko Slomka, Peter Stöger, Bruno Labbadia und zuletzt Oliver Glasner eckten bei Schmadtke an.

Glasner verabschiedete sich trotz der Teilnahme an der Königsklasse aus Wolfsburg, weil es wie davor mit Slomka, Stöger, Labbadia letztlich nur noch eine Zweck-Ehe war, die den Klub tragen sollte. Und auf Dauer ist das immer eine denkbar schlechte Basis.

Mark van Bommel war Schmadtkes Wunschlösung und ein Fehler. Auch wenn die Gründe für seine Entlassung ganz klar rein sportliche waren, bleibt auch für die anstehende Suche nach einem Nachfolger die Frage: Welcher Trainer kann es Jörg Schmadtke überhaupt recht machen? Vorerst wird jedenfalls der bisherige Co-Trainer Michael Frontzeck bei den Wölfen als Interimstrainer übernehmen.

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© getty

Wie Gerardo Seoane das Spiel in Köln aus der Hand gab

Im Derby überrannte Bayer Leverkusen den 1. FC Köln in der ersten halben Stunde förmlich, hatte vier, fünf Überzahlkonter und gleich mehrere Male die Chance, die Partie schon früh zu entscheiden. Das war Bayer-Fußball in seiner reinsten Kultur und rein gar nichts deutete auf eine Wende in diesem einseitigen Spiel hin.

Spätestens Mitte der zweiten Halbzeit machte sich aber die Unerfahrenheit der Gäste bemerkbar und dass Bayer mit seiner sehr jungen Mannschaft, die zwar immer spielen und auch ein wenig zocken will, aber ein Spiel nicht killen kann, immer fahriger wurde. In der Offensive machte sich das durch zahlreiche verschlampte Konterchancen bemerkbar, in der Defensive fehlte es an hohen Balleroberungen, die Gäste zogen sich immer weiter zurück und warteten förmlich auf ihr Schicksal.

Womöglich befeuert von Trainer Gerardo Seoane und dessen Wechsel: Erst brachte Seoane die vergleichsweise unerfahrenen Amine Adli und Mitchel Bakker, dann nahm der Trainer in Florian Wirtz und Moussa Diaby beide Umschaltspieler aus dem Team und ersetzte sie durch den defensiven Mittelfeldspieler Exequiel Palacios und Innenverteidiger Edmond Tapsoba. Vielleicht war das ein falsches Signal an die eigene Mannschaft - und eine Einladung an den Gegner.

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