BVB - Watzke verteidigt Bellingham: "Jude hat niemanden beleidigt, sondern ein Faktum geschildert"

Von Tim Ursinus
Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat Jude Bellingham nach dessen Verbal-Attacke auf Schiedsrichter Felix Zwayer verteidigt.
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Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat Jude Bellingham nach dessen Verbal-Attacke auf Schiedsrichter Felix Zwayer verteidigt. Er selbst befürchtet keine Konsequenzen für den 18-Jährigen.

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"Sein Satz ist nicht falsch, auch wenn er ihn nicht sagen muss. Aber das ist dann auch der Emotionalität geschuldet, die man einem 18-Jährigen zugestehen muss", sagte Watzke gegenüber dem kicker.

Der BVB hatte sich nach der Partie heftig über den spielentscheidenden Handelfmeter gegen Mats Hummels echauffiert, den Robert Lewandowski zum 3:2-Endstand verwandelte. Bellingham fand beim norwegischen TV-Sender Viaplay Fotball deutliche Worte: "Was erwarten Sie, wenn Sie einem Schiedsrichter, der schon einmal in Spielmanipulationen verwickelt war, das größte Spiel in Deutschland übertragen?"

Damit spielte Bellingham auf den großen Wettskandal um Robert Hoyzer anno 2005 an, in dem auch Zwayer verwickelt war und anschließend für sechs Monate gesperrt wurde. Nach Informationen der Bild ermittelt der DFB-Kontrollausschuss aufgrund der Aussagen bereits, auch eine Strafanzeige von Schiedsrichter-Beobachter Marco Haase sei gestellt worden. "Der Kontrollausschuss wird die Äußerung des Dortmunder Spielers Jude Bellingham auf ihre sportstrafrechtliche Relevanz prüfen", sagte der Vorsitzende Anton Nachreiner dem SID.

Watzke glaubt aber nicht, dass die Aussagen Konsequenzen für Bellingham haben werden. Der junge Engländer habe "niemanden beleidigt, sondern ein Faktum geschildert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihm daraus irgendwelche Nachteile entstehen."

Kahn über Bellingham: "Gewaltiger Schritt zu weit"

Auch Sportdirektor Michael Zorc stellte sich hinter Bellingham. "Der Junge ist 18, spricht nach einem hitzigen, emotionalen Spiel. Er benennt alte Fakten, das muss man nicht machen. Er ist eben ein Heißsporn", sagte er dem SID und schob nach: "Die Dinger sind jetzt in der Welt, aber wir stehen da zu ihm. Strafrechtlich sehe ich da nichts Problematisches."

Bayern Münchens Vorstandsboss Oliver Kahn sieht das ein wenig anders. "Ich bin der Letzte, der kein Verständnis hat für Spieler. Da sagt man auch Dinge, die man hinterher bereut. Nur, das geht natürlich einen Schritt zu weit. Einen gewaltigen Schritt", äußerte Kahn bei Sky90: "Ich kann mich nicht erinnern, dass irgendein Spieler schon mal was in der Art von sich gegeben hat. Ich weiß nicht, wo er das her hat, wie er auf die Idee kommt, so eine Aussage zu machen."

BVB: Watzke kritisiert Schiedsrichter Zwayer

Watzke übte ebenfalls Kritik an Zwayers Leistung. Der habe "nicht seine beste Leistung gezeigt", sagte er und monierte zudem die "selbstherrliche Art" des Schiedsrichters bei der Erläuterung seiner Entscheidungen nach dem Spiel.

Neben der Hummels-Szene hatte auch ein Zweikampf von Lucas Hernandez gegen Marco Reus im Münchner Strafraum für Diskussionsstoff gesorgt. Zwayer habe gesagt, "die sei unstrittig, da es nur Kontakt im Oberkörperbereich gegeben habe und er diesen bewertet habe", erklärte Watzke. Auf den TV-Bildern sei jedoch "eindeutig" zu erkennen, "dass es auch einen klaren Kontakt unten gab".

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