Borussia M'Gladbach - Das Schwerste steht Hütter noch bevor: "Da stimmt irgendwas nicht"

SID
Borussia Mönchengladbach hat die wochenlange Talfahrt immerhin gebremst. Doch für Trainer Adi Hütter wird es auch im neuen Jahr nicht leichter.
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Borussia Mönchengladbach hat die wochenlange Talfahrt immerhin gebremst. Doch für Trainer Adi Hütter wird es auch im neuen Jahr nicht leichter.

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Adi Hütter sah aus und hörte sich an wie ein Trainer, dem die schwerste Zeit noch bevorsteht. "Man darf die Tabelle nie außer Acht lassen. Ich sehe natürlich auch, dass die Situation nicht ungefährlich ist", gestand der angeschlagene Coach von Borussia Mönchengladbach nach dem 1:1 (1:0) bei der TSG Hoffenheim ein.

Das Remis hat dem Österreicher lediglich eine kurze Atempause über Weihnachten verschafft, schon zu Jahresbeginn droht weiteres Ungemach. Schließlich heißen die ersten Rückrunden-Gegner Bayern München und Bayer Leverkusen. Nach diesen Partien könnten die Borussen endgültig im Abstiegskampf der Bundesliga angekommen sein.

Angesichts der dürftigen Leistungen bei den zurückliegenden vier Pleiten und dem glücklichen Unentschieden am Samstag blieb Hütter, für den Sportdirektor Max Eberl im Sommer 7,5 Millionen Euro an Eintracht Frankfurt überwiesen hat, nicht viel mehr als Zweckoptimismus: "Wir kommen schon da raus."

Borussia M'Gladbach: "Da stimmt etwas nicht"

Lothar Matthäus ist da nicht so zuversichtlich. "Da stimmt irgendwas nicht", sagte der Weltmeisterkapitän von 1990 in der Bild am Sonntag mit Blick auf seinen früheren Klub, den er zu den größten Enttäuschungen der Hinrunde zählt.

Hoffnung auf Besserung machte auch das Spiel vor den erlaubten 750 Zuschauern in Sinsheim nur bedingt. Obwohl Breel Embolo den fünfmaligen Meister in Führung gebracht hatte (35.) und dem eingewechselten Kevin Akpoguma erst in der Nachspielzeit der Ausgleich für die TSG gelang, war der Punktgewinn für die Gäste schmeichelhaft.

Christoph Kramer machte daraus keinen Hehl. "Hätten wir in den letzten Wochen nicht so viel berechtigte Kritik abbekommen, dann würde ich hier stehen und sagen, was wir für eine Scheiße gespielt haben, so schlecht waren wir noch nie", sagte der Weltmeister von 2014 bei Sky: "Wir haben jeden Ball nach vorne gebolzt, das war natürlich nicht gut."

Auch Kramer weiß, dass die schwierigste Phase noch bevorstehen könnte. "Wir haben ein verdammt hartes Brett zu bohren, um wieder so Fußball zu spielen, wie wir es gewohnt sind", äußerte der Mittelfeldspieler: "Ich bin ein Freund davon, die Leistung zu bewerten. Sie hat wie in den letzten Wochen nicht gestimmt, aber diesmal haben wir wenigstens einen Punkt geholt."

Gladbach muss nun "kleinere Brötchen backen"

Ähnlich sah es auch Hütter. "Wir müssen nun kleinere Brötchen backen und über den Kampf zurück zu unseren Qualitäten kommen", sagte der 51-Jährige, der einen "kleinen Schritt in die richtige Richtung" gesehen haben wollte.

Mit welchem Personal Hütter weitere Schritte im kommenden Jahr gehen kann, ist allerdings offen. Dass sich nach wie vor Abwanderungsgerüchte um Leistungsträger wie Matthias Ginter halten, gehört mit zu den Problemen der Borussen.

Hütter wollte die Spekulationen nicht kommentieren, Ginter selbst gestand dagegen die Fragezeichen hinter seiner Zukunft ein. "Ganz ausschließen kann man nichts", sagte der Nationalspieler: "Aber ich glaube schon, dass es heute nicht das letzte Spiel war."

Glauben ist allerdings nicht wissen - was für so Manches in Gladbach gilt.

Bundesliga: Die Tabelle am Samstagabend

PlatzMannschaftSp.Dif.Pk.
1Bayern München174043
2Borussia Dortmund171534
3Bayer Leverkusen161328
41899 Hoffenheim17928
5Eintracht Frankfurt17327
61. FC Union Berlin17227
7SC Freiburg161126
81. FSV Mainz 0517824
9RB Leipzig17822
101. FC Köln16-122
11Hertha BSC17-1521
12VfL Bochum17-1020
13VfL Wolfsburg17-1220
14Bor. Mönchengladbach17-1019
15FC Augsburg17-918
16VfB Stuttgart16-817
17Arminia Bielefeld17-816
18SpVgg Greuther Fürth17-365
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