BVB - Michael Zorc über Morddrohungen gegen Felix Zwayer: "Ekelhaft"

Von Jochen Tittmar
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© getty

BVB-Sportdirektor Michael Zorc hat Stellung bezogen zu den Morddrohungen gegen Schiedsrichter Felix Zwayer, die dieser erhalten und öffentlich gemacht hat. Zwayer wurde im Anschluss an das Bundesliga-Spitzenspiel zwischen Dortmund und dem FC Bayern im vergangenen Dezember heftig von den Westfalen kritisiert.

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"Ich finde das ekelhaft und in keinster Weise zu tolerieren oder zu rechtfertigen", sagte Zorc im Vorfeld der Dortmunder Pokal-Pleite bei Sky. "Aber solche Sachen entsprechen leider, das muss man ganz ehrlich sagen, im Moment auch so ein bisschen dem Zeitgeist."

Denn zuletzt, so Zorc, sei "auch bei Politikern und sogar bei Virologen, die einfach nur ihre wissenschaftliche Meinung abgegeben haben, die dann vielleicht einigen Leuten nicht passt", zu sehen gewesen, wie sehr Menschen vor allem im Internet unter dem Deckmantel der Anonymität angegangen wurden.

Zorc weiter: "Das Internet ist ein anonymes Forum, das einen Raum für solche Meinungsäußerungen und idiotischen Beschimpfungen gibt."

Mit Blick auf die damalige Kritik an Zwayer nach der Dortmunder Niederlage gegen den Rekordmeister sagte Zorc: "Wir haben damals unsere Enttäuschung über die Leistung von Felix Zwayer zum Ausdruck gebracht."

Zorc: Gespräch mit Zwayer? "Was soll Bellingham äußern?"

Ein Gespräch zwischen Zwayer und Bellingham, der den Schiedsrichter nach der Partie verbal hart angegriffen hatte ("Man gibt einem Schiedsrichter, der schon mal Spiele verschoben hat, das größte Spiel in Deutschland. Was erwartest du?"), ergebe für den Dortmunder Sportdirektor jedoch keinen Sinn. "Was soll der 18-jährige Jude Bellingham in solch einem Gespräch äußern", fragte Zorc. "Aber wir als Borussia Dortmund würden immer für ein Gespräch bereitstehen, das ist doch klar", sagte Zorc.

Zwayer hat sich nach dem Spiel in Dortmund Anfang Dezember eine Auszeit genommen. "Felix Zwayer will mental wieder zu sich kommen und die Ereignisse im Nachgang des Spiels in Dortmund reflektieren", hatte Schiedsrichter-Boss Lutz Michael Fröhlich erklärt.