Glasner behebt mit seinen Wechseln die Passivität nicht
Frankfurts Trainer monierte zu Recht die zunehmende Passivität seiner Mannschaft nach 60 Minuten. Aber Glasner tat auch nicht viel dafür, um diese zu beheben.
Dass er den aktiven Offensivmann Jesper Lindström in der 66. Minute für Sam Lammers herunter nahm, könnte auch mit Lindströms Gesundheitszustand zusammenhängen; Lindström (geboostert) hatte sich in Corona-Isolation befunden und erst kurz vor dem Spiel freitesten können.
Dass Lammers nach dem Spiel von einigen Eintracht-Anhängern mit einem Shitstorm überzogen wurde - "So eine Flasche. Nicht zum anschauen. Stolperclown" gehörte noch zu den harmloseren Kommentaren - war völlig drüber. Aber überzeugen konnte Lammers mit seinen acht Ballkontakten jetzt auch nicht gerade. Der Niederländer war deutlich passiver als Lindström und versprühte keinerlei Torgefahr.
Die anderen Glasner-Wechsel sprachen auch nicht gerade dafür, dass der Coach seine Mannschaft aufrütteln wollte: Der Wechsel von Kristijan Jakic für Sebastian Rode in der 66. Minute war positionsgetreu, Makoto Hasebe für Daichi Kamada in der 79. sogar eher ein Zeichen, das 2:1 verwalten zu wollen. Und Goncalo Pacienca für Ajdin Hrustic in der Nachspielzeit war ein Wechsel aus der Kategorie Verzweiflungstat: das 2:3 war bereits gefallen.
Zugegeben: Die Eintracht-Bank war wegen zweier Coronafälle im Team und Ayman Barkoks Afrika-Cup-Teilnahme nicht total üppig besetzt, aber Impulse setzte der Trainer eben auch nicht gerade.