"Das 1:1 war natürlich ein völliger Wahnsinn", sagte Nagelsmann zum Treffer von Florian Neuhaus nach dem Spiel (Zitat von Sport1) und schob nach: "Ein Tor, das niemals fallen darf, das wir ganz einfach verteidigen können, wenn wir das nicht mit der Hacke probieren, sondern den Ball seriös wegspielen."
Die versteckte Kritik richtet sich klar an Niklas Süle, der in dieser Spielszene eine äußert schlechte Figur abgegeben hatte. Schon zuvor hatte Nagelsmann verdeutlicht, dass das Tor niemals hätte fallen dürfen. Vorlagengeber Stefan Lainer attestierte er eine "unfassbar schwache Flanke", um das niedrige Niveau seiner Mannschaft in dieser Situation zu unterstreichen.
Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel polterte der 34-Jährige über den "Knackpunkt" der Partie weiter. "Die Flanke geht genau auf unseren Spieler. Wir wollen ihn mit der Hacke klären, ich weiß nicht genau, warum", sagte Nagelsmann und kündigte an, am Samstag bei Süle und Co. eine Erklärung geliefert bekommen zu wollen.
Nur vier Minuten nach dem 1:1 war auch das 1:2 aus Münchner Sicht nach einer Ecke gefallen. Der gescholtene Assistgeber Lainer landete selbst auf der Anzeigetafel. Die Schuld daran gab Nagelsmann aber nicht seinen Spielern, sondern dem Schiedsrichter Daniel Siebert.
Nagelsmann: "Niederlage heute nicht verdient"
"Wenn wir uns in der Situation hinschmeißen, dann pfeift der Schiri vielleicht. Das ist ein klares Foul, bevor die Ecke entsteht", sagte er und spielte damit auf ein Klammern von Lainer gegen Marcel Sabitzer beim Freistoß von Luca Netz an, aus dem der Eckstoß resultiert war.
Trotzdem räumte Nagelsmann ein: "Deswegen musst du noch kein Eckentor kriegen." Ein Sieg für den deutschen Rekordmeister wäre summa summarum aber gerechtfertigt gewesen. "Anders als im Pokal war diese Niederlage heute nicht verdient", erklärte der Bayern-Coach: "Aber wir haben am Ende auch zu viele Chancen liegen lassen, um den Ausgleich oder auch den Siegtreffer noch zu erzielen."