Erfolgstrainer Steffen Baumgart vom 1. FC Köln hat offen über seine früheren Finanznöte gesprochen. "Ich war damals ganz unten", sagte Baumgart im Interview mit der Sport-Bild über die Zeit, als er von alleine nicht einmal die rund 20.000 Euro für den Fußballlehrer-Lehrgang beim DFB bezahlen konnte: "Zum damaligen Zeitpunkt war ich nicht mehr kreditwürdig. Meine Frau hat für unsere Familie das Geld verdient."
Der frühere Profi hatte sich nach seiner Rückkehr aus China 2002 für ein paar Tage arbeitslos gemeldet. Der Tiefpunkt sei aber 2010 gewesen, als er als Trainer des 1. FC Magdeburg keinen neuen Vertrag bekam. "Die finanziellen Reserven waren schnell aufgebraucht", verriet der 50-Jährige.
Geholfen habe ihm in dieser Zeit Hans-Peter Finkbeiner, Besitzer eines Modelabels. Er bezahlte auch die Fußballlehrer-Kosten. "Ich bin auch froh, dass ich ihm später alles wieder zurückgeben konnte. Wenn ich ihn nicht gehabt hätte, dann würden wir jetzt hier nicht zum Interview sitzen. Dann wäre ich am Ende vielleicht Busfahrer geworden oder Lkw-Fahrer", sagte Baumgart.
Baumgart gibt diese Erfahrungen auch an seine Spieler weiter. "Ich habe meinen Jungs in der Kabine auch schon mal gesagt, dass ich jemand bin, der auch schon andere Zeiten erlebt hat", sagte der Trainer: "Und dass ihnen klar sein muss, dass sie das Privileg haben, Fußball-Profi zu sein."