Der ehemalige Bielefelder Coach Frank Kramer ist neuer Cheftrainer bei Bundesliga-Aufsteiger Schalke 04. Die Königsblauen teilten am Dienstag mit, dass Kramer einen Vertrag über zwei Spielzeiten unterschrieben hat, am Nachmittag wurde der 50-Jährige auf einer Pressekonferenz vorgestellt.
"Frank ist ein absoluter Teamplayer. Jemand, der Menschen führen kann und gerne Experten um sich schart, um die bestmögliche Lösung für die Mannschaft zu finden", sagte Sportdirektor Rouven Schröder: "Und gleichzeitig ist er jederzeit bereit, voranzugehen und Verantwortung zu übernehmen - eine in unseren Augen erfolgsorientierte Kombination."
Neben der Mission Klassenerhalt mit mutigem, leidenschaftlichen Fußball gehöre mittelfristig die Entwicklung von Spielern zur Zielsetzung, um "Werte zu generieren", wie Sportvorstand Peter Knäbel erläuterte: "Diese Werte helfen dem Klub, seine finanzielle Handlungsfähigkeit Schritt für Schritt weiter zu verbessern."
Kramer hatte noch bis Ende April Arminia Bielefeld trainiert, die Ostwestfalen trennten sich jedoch im Saisonendspurt von ihrem Coach. Der Klub stieg trotzdem ab.
Der Traditionsklub war unter dem Fußballlehrer zuvor sieben Spiele in Folge ohne Sieg geblieben und hatten dabei nur ein Tor erzielt. Zuvor hatte Kramer unter anderem die SpVgg Greuther Fürth, Fortuna Düsseldorf und die deutsche U20-Auswahl betreut.
FC Schalke 04: Schröder und Knäbel verteidigen Kramer-Verpflichtung
Entsprechend negativ fiel so manche Reaktion auf die Verpflichtung Kramers aus. Dieser will sich davon aber nicht beirren lassen, wie er auf einer Pressekonferenz am Dienstag erklärte: "Die Reaktionen ärgern mich nicht. Das spornt mich nur an. Wir wollen hart arbeiten und die Stimmung dann anders gestalten. Diese Situation ist mir nicht unbekannt. Ich habe mir immer alles hart erarbeitet."
Schröder wiederum kommentierte die Reaktion wie folgt: "Das ist eine Entscheidung, die wir getroffen haben und die dann bewertet wurde. Mich wundert das dann immer bei Menschen, die Demut und Respekt fordern, es aber letztlich nicht sind. Das sind Dinge, die Frank gerade wunderbar verpackt hat. Wir werden unseren Weg nicht verlassen. Egal ob das jemand gut oder schlecht findet. Das ist ein gesellschaftliches Problem, dass zu schnell geurteilt wird. Wir bleiben bei unserer Überzeugung. Das werden wir allen so vorleben. Wir sehen das als Anspruch. Letztes Jahr sah es auch anders aus. Da haben uns auch viele angezweifelt. Jetzt sind wir hier in der Bundesliga."
FC Schalke 04: Büskens rückt wieder ins zweite Glied
Auf Schalke hatte zuletzt Mike Büskens nach der Entlassung von Dimitrios Grammozis Anfang März den Trainerposten übernommen und den Klub zum Wiederaufstieg geführt.
Weil Büskens aber wieder ins zweite Glied rückte, musste Sportdirektor Rouven Schröder auf Trainersuche gehen.