Die spektakuläre Rückkehr von Timo Werner zu RB Leipzig wird immer konkreter. Der TV-Sender Sky zeigte am Montagabend Aufnahmen von der Ankunft des 26-Jährigen vom FC Chelsea in einer schwarzen Limousine mit Klub-Nummernschild an einem Leipziger Luxushotel. Zuvor war Werner laut Bild mit einem Privatjet von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz in der Messestadt gelandet.
Laut Sky und Sport1 soll Werner zwischen 19,5 Millionen Euro und 20 Millionen Euro Ablöse kosten. Durch Bonuszahlungen könnte die Summe noch auf 30 Millionen Euro ansteigen. Kein schlechter Deal für RB, das bei Werners Abgang 2020 zu den Blues noch 53 Millionen Euro Ablöse kassiert hatte. Werner soll noch am Montag nach Leipzig fliegen, für Dienstag ist der Medizincheck geplant.
Wie die Bild berichtet, wird der Stürmer in Leipzig bis 2026 unterschreiben und mit einem Jahresgehalt von zehn Millionen Euro neben Christopher Nkunku zum teaminternen Spitzenverdiener werden. Dennoch gehen mit dem Wechsel enorme Gehaltseinbußen für Werner einher. Bei Chelsea soll er 16 Mio. Euro verdient haben, sein Arbeitspapier lief eigentlich noch bis 2025. Um in Leipzig zu spielen, verzichtet Werner in den kommenden drei Jahren also auf 18 Mio. Euro.
RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff wollte sich am Sonntag vor dem 1:1 beim VfB Stuttgart noch nichts Konkretes entlocken lassen. Er sei "ein interessanter Spieler, wir beschäftigen uns damit. Ob es zustande kommt, kann ich noch nicht sagen", meinte Mintzlaff bei DAZN.
Für den früheren RB-Coach Ralf Rangnick macht der Transfer "sportlich betrachtet Sinn. Timo hat Geschwindigkeit und Tiefgang. Das hat bei RB im Offensivbereich kein Spieler außer Nkunku", sagte Rangnick bei Sky.
Timo Werner will mit Blick auf WM mehr spielen
Werner liebäugelt mit Blick auf die WM in Katar (21. November bis 18. Dezember) schon länger mit einem Abschied von Chelsea. "Es ist klar, dass ich mehr spielen will, und ich sollte mehr spielen, um für die WM gut in Form zu sein und eine Chance zu haben, zu spielen", sagte der Angreifer zuletzt und betonte: "Ich könnte überall glücklich sein."
In Chelsea war dies Werner unter Trainer Thomas Tuchel längst nicht mehr. 23 Tore in 89 Pflichtspielen, nur 15 Startelfeinsätze in der vergangenen Premier-League-Saison - viel zu wenig für einen, der angeblich 270.000 Pfund (317.000 Euro) verdient. Pro Woche! Am Wochenende stand Werner beim 1:0 von Chelsea in Everton schon nicht mehr im Kader der Blues.
In Leipzig hatte der 53-malige Nationalspieler von 2016 bis 2020 in 156 Pflichtspielen 90 Tore erzielt. Dazu kamen 40 Vorlagen. Bereits am Samstag (15.30 Uhr) könnte Werner im Heimspiel gegen Köln sein RB-Comeback feiern.
RB Leipzig: Große Konkurrenz in der Offensive
Trainer Domenico Tedesco wollte sich dazu noch nicht äußern. Er beteilige sich "grundsätzlich nicht an Spekulationen". Klar ist: Im Angriff hätte er mit Werner ein Luxus-Problem. Torjäger Christopher Nkunku, der in Stuttgart traf, ist gesetzt. Aber für Andre Silva, Alexander Sörloth, Yussuf Poulsen oder Youngster Hugo Novoa dürfte es eng werden.
Die Konkurrenz bei einem Spitzenklub wie Leipzig sei eben da, so Tedesco lapidar: "Wenn du hierher kommst, musst du das annehmen. Es geht um Leistung."