Und wie bei Haaland stehen dabei die großen Premier-League-Vereine in der ersten Reihe. Manchester United, Manchester City, der FC Liverpool, Chelsea - Bellingham wird wohl bereits nächstes Jahr die freie Auswahl haben.
Der 19-Jährige ist der wertvollste Spieler der gesamten Bundesliga, der BVB wird für sein bis 2025 an den Verein gebundenes Juwel wohl mindestens 100, eher aber 150 Millionen Euro an Ablöse verlangen.
Wer hat im Rennen um den Engländer die Nase vorn? SPOX und GOAL analysieren mögliche Szenarios.
Jude Bellingham kennt seinen Wert
Zunächst einmal ist natürlich nicht garantiert, dass Bellingham schon - oder überhaupt - in sein Heimatland zurückkehren möchte. Vor seinem BVB-Wechsel versuchte United schließlich bereits alles, schickte Sir Alex Ferguson, Bryan Robson und Eric Cantona in Gespräche - doch der Engländer ging zum BVB.
Dort rechnete er sich größere Möglichkeiten aus, sein enormes Potenzial entwickeln zu können - ebenso wie Erling Haaland, der den Red Devils ebenfalls absagte und sich für Dortmund entschied.
Für beide hat sich diese Entscheidung bezahlt gemacht. Eine weitere Parallele zu Haaland: Die Schwarz-Gelben können Bellingham wohl kaum lange halten. Schon im nächsten Jahr wird es wohl eine Transfer-Saga geben. Und auch wenn den Premier-League-Vereinen die besten Karten zugesprochen werden: Klubs wie Bayern, Real Madrid, Barcelona oder PSG sind in Sachen Transfers nie zu unterschätzen.
So schreibt die Marca beispielsweise den Madrilenen die besten Chancen auf eine Verpflichtung zu, da Bellingham bereits seit seinem Wechsel nach Deutschland beobachtet werde und bisher weder einer Verlängerung in Dortmund noch einem Wechsel in die Premier League zugestimmt habe.
Bislang hat der Teenager gezeigt, dass er seinen eigenen Weg geht und dass er vor allem um seinen Wert weiß.
Jude Bellingham: Bereit für den nächsten Schritt
Dass Bellingham nach dieser Saison wechselt, wird mit jeder starken Performance wahrscheinlicher. Momente wie sein Tor gegen Manchester City in der Champions League wecken immer stärkere Begehrlichkeiten. Auch in der Nationalmannschaft ist der Engländer schon jetzt eine feste Größe. Bellingham geht voran - dies beweist auch der Fakt, dass er im Alter von nur 19 Jahren von Edin Terzic hinter Marco Reus und Mats Hummels bereits zum dritten Kapitän des BVB gemacht wurde.
Eines scheint auf jeden Fall klar: Bellingham könnte einer der Stars der WM in Katar werden. Sollte er auch auf höchster internationaler Bühne überzeugen, kann Dortmund ihm ein nahezu beliebig hohes Preisschild anhängen.
Im Sommer wird Bellingham noch immer zwei Jahre Restvertrag bei der Borussia haben - dass man für den 19-Jährigen einen dreistelligen Millionenbereich hinblättern muss, steht außer Frage. Damit bleiben aber eben auch nur noch wenige Klubs übrig, die sich Bellingham überhaupt leisten könnten...
Manchester United hofft auf Bellingham
Dass die Red Devils im Mittelfeld Bedarf haben, hat sich allein schon in der wochenlangen Transfer-Saga um Frenkie De Jong in diesem Sommer gezeigt. Der blieb bekanntlich in Barcelona, bleibt aber im Visier von Trainer Erik Ten Hag. Für wen United diese Pläne aber sicher hinten anstellen würde: Jude Bellingham.
Den sportlichen Aspekt einmal ausgeklammert: Wenn es ein PL-Klub schafft, Bellingham von sich zu überzeugen, hat er in England ein großes Statement gesetzt. United hat den Anspruch, wieder ganz nach oben zu kommen und kann hierbei ein solches mehr als gut gebrauchen.
Die große Aufgabe für Ten Hag ist es hierbei, dem BVB-Star glaubhaft zu vermitteln, dass eine positive Entwicklung erkennbar ist. Bellingham hat sich bereits einmal gegen United entschieden, das mittlerweile chaotische Image des Klubs dürfte den Red Devils nicht geholfen haben. Ein klares System, Titelchancen, Entwicklungsmöglichkeiten - all dies muss United dem Engländer bieten.
Problematisch für den Rekordmeister: das Beispiel Jadon Sancho. Ein Mega-Talent aus England, das beim BVB zur Weltklasse reifte und entsprechend von den Top-Klubs gejagt wurde - die Parallelen sind unverkennbar. Sancho war einer der Gründe, warum Bellingham sich für Dortmund entschied.
Wird er nun einer der Gründe, warum er sich gegen United entscheidet? Seit seiner umjubelten Ankunft im Old Trafford stagniert Sanchos Entwicklung, es droht gar die Nicht-Nominierung für Englands WM-Kader. All dies wird auch von Bellingham registriert worden sein.
Allerdings: Unter Ten Hag läuft es für Sancho wieder besser, die Formkurve deutet nach oben. Sollte dieser Trend sich weiter bestätigen, könnte es sich positiv auf eine mögliche Bellingham- Verpflichtung auswirken. Nach dem Motto: Dieser Trainer bringt den Klub und die Spieler wieder auf Vordermann
Liverpool als Favorit bei Bellingham?
Es gibt viele Gründe, die für einen Liverpool-Wechsel sprechen. Allein schon vom Spielertyp her scheint Bellingham quasi wie gemalt dafür zu sein, für einen emotional geprägten Klub unter Trainer Jürgen Klopp zu spielen. Doch auch sportlich wäre Liverpool wohl der Verein, der den 19-Jährigen am dringendsten bräuchte.
Jordan Henderson, James Milner und Thiago Alcantara sind zusammengerechnet 99 Jahre alt, es braucht dringend Verjüngung im Mittelfeld der Reds. Nach sehr schwachem Liga-Start holte man noch schnell Arthur auf Leihbasis von Juventus Turin - ein Lückenfüller. Denn Klopp wartet auf das richtige Transferziel. Und das wäre eindeutig Bellingham.
Liverpool hat einen Nachteil: Im Vergleich zu anderen Mega-Klubs sitzt das Geld nicht so locker. PSG, City, Real Madrid - können sich die Reds auf einen Bieterkampf mit Klubs einlassen, für die das Finanzielle keine Rolle zu sein scheint? Wenn es um ausgewählte Ziele geht, geht Liverpool allerdings auch an die finanziellen Grenzen: Virgil Van Dijk und Alisson waren Rekordtransfers für ihre jeweilige Position. Diese Spieler waren - im Nachhinein berechtigt - Must-Haves für Klopp, und ein solches könnte auch Bellingham werden.
Liverpool muss dem erfolgreichen Team der letzten Jahre alleine schon aus Altersgründen dringend einen frischen Anstrich verpassen. Mehr Argumente für einen Bellingham-Transfer kann es kaum geben.
Bellingham bald im Dream-Team von City?
Der Klub, der das direkte Duell mit Liverpool in vielerlei Hinsicht oft gewinnt: Manchester City. Erling Haaland hat den Weg von Dortmund zu City gewählt - tut Bellingham es ihm gleich? Pep Guardiola und das scheinbar unendliche Investorengeld haben ein Team erschaffen, das die wettbewerbsstärkste Liga der Welt mittlerweile regelmäßig gewinnt. Da ist es nur logisch, dass ein Spieler mit den Anlagen von Bellingham zumindest darüber nachdenkt, ein Teil davon werden zu können.
Der BVB-Star träfe hier nicht nur auf seinen ehemaligen Dortmunder Kumpel, sondern könnte neben einem Weltstar wie Kevin de Bruyne weiter reifen und sich zudem mit Phil Foden einspielen. Foden und Bellingham gelten als Zukunft des England-Mittelfelds - künftig ein "City-Block"?
Ilkay Gündogans Vertrag läuft nächstes Jahr aus, Bernardo Silva stand diesen Sommer bereits kurz vor einem Wechsel - für einen der beiden könnte Bellingham ins Team rücken. Und in Sachen Geld hat niemand so gute Karten wie die Skyblues: Als einziger englischer Klub hat man mit Jack Grealish bereits einen 100-Millionen-Mann in den eigenen Reihen.
Chelsea und die neuen Besitzer
Chelsea ist neben den bereits genannten Vereinen der einzige PL-Klub, der eine realistische Chance auf eine Bellingham-Verpflichtung hat. Nach der aktuellen Saison laufen die Verträge von N'Golo Kante und Jorginho aus. Die Blues sind nach wie vor an Declan Rice dran. Doch auch der wird sicher mehr als 100 Millionen Euro kosten. Dann noch Bellingham? Das wäre ein Statement der ambitionierten neuen Besitzer um Todd Boehly. Und im Mittelfeld hat Chelsea eben tatsächlich Bedarf.
United, Liverpool, City, Chelsea - überall gibt es Argumente, die eine Verpflichtung von Jude Bellingham sinnvoll erscheinen lassen. Am Ende des Tages hilft ein Spieler dieses Kalibers eben jeder Mannschaft der Welt weiter.
Der junge Engländer hält die Fäden selbst in der Hand - und hat somit auch die Qual der Wahl.
Jude Bellingham: Leistungen für den BVB
Wettbewerb | Spiele | Tore | Vorlagen | Gelbe Karten | Minuten |
Bundesliga | 68 | 4 | 11 | 15 | 5.125 |
Champions League | 18 | 4 | 4 | 3 | 1.369 |
DFB-Pokal | 10 | 3 | - | 3 | 745 |