Tod auf dem Weg zum Training: Der tragische Unfall von Kölns Maurice Banach

Von Daniel Buse
Maurice Banach
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Maurice Banach war eines der größten deutschen Sturm-Talente in den 90er-Jahren. Er kam mit nur 24 Jahren bei einem Unfall ums Leben.

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Im Fußball gibt es keinen Konjunktiv. Die "Was wäre, wenn ..."-Fragen führen nicht weiter und liefern keine definitiven Antworten, sondern bieten nur Stoff für Diskussionen und Gedankenspiele.

Im Fall von Maurice Banach kann man sich besonders viele dieser Fragen stellen, denn als die Karriere des Stürmers beim 1. FC Köln gerade durchstartete, war sie auf tragische Weise schon wieder vorbei. Denn Banach starb bei einem Autounfall am 17. November 1991 im Alter von nur 24 Jahren.

An einem herbstlichen Sonntagmorgen war Banach, von allen nur "Mucki" genannt, auf der A1 bei Remscheid auf dem Weg zum FC-Training mit seinem Opel Omega gegen einen Brückenpfeiler geprallt und sofort verstorben. Zwei Polizisten überbrachten kurz darauf Kölns Trainer Jörg Berger die schlimme Nachricht, der daraufhin die Mannschaft noch in der Kabine informierte. "Es war schrecklich. Ein absoluter Schockzustand", sagte der Coach.

Die Mannschaft und Berger selbst wurden schwer mitgenommen vom kaum zu fassenden Ereignis. Die anstehende Kölner Bundesliga-Partie gegen Dresden wurde abgesagt, beim Länderspiel des DFB-Teams in Belgien gab es eine Schweigeminute für den Angreifer.

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Banach traf regelmäßig für den 1. FC Köln

Der deutsche Fußball verlor an diesem Herbstmorgen nicht nur einen Spieler, sondern auch einen, der ein Großer hätte werden können. "Er war eines der hoffnungsvollsten Talente, die wir damals im deutschen Fußball hatten", erinnerte sich der ehemalige FC-Trainer Christoph Daum.

Banach begann die Saison 1991/92 überragend: In 18 Bundesliga-Spielen hatte er schon zehn Tore erzielt - und das in einer Zeit, in der manchmal schon 17 Treffer ausreichten, um Torschützenkönig zu werden.

In Köln hatten sie wieder einen Spieler gefunden, der noch entwicklungsfähig war und schon das Team tragen konnte. "Das wäre auf Jahre - wenn nicht Bayern München mit einem horrenden Angebot gekommen wäre - ein unheimliches Faustpfand für den 1. FC Köln gewesen, um weiter im Spitzenbereich mitzumischen", meinte Daum. Es kam anders - und nach der Qualifikation für den UEFA-Cup in der Saison 91/92 folgte eine 25 Jahre lange Europapokal-Durststrecke der Rheinländer.

Wäre es mit Mucki Banach anders für den FC gelaufen? Wäre er Bundesliga-Torschützenkönig und vielleicht sogar Nationalspieler geworden? Die Antworten auf diese Fragen gibt es nicht.

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