Sechs Spieltage vor Schluss liefern sich Tabellenführer FC Bayern und der BVB einen der engsten Zweikämpfe der Bundesliga-Geschichte. Von einem hochklassigen Titelrennen kann aber bei weitem nicht die Rede sein. Ein Kommentar.
Die Jubelschreie in München am Samstag waren bezeichnend für das Titelrennen in dieser Bundesliga-Saison, als Stadionsprecher Stephan Lehmann den Patzer von Borussia Dortmund (3:3) durch die Boxen der Allianz Arena posaunte. Anstatt sich über drei Punkte gegen Kellerkind TSG Hoffenheim freuen zu dürfen, mussten sich die Fans des FC Bayern nach dem ernüchternden 1:1 die eigene Freude aus der Häme über den Erzrivalen ziehen.
Keine Frage: Dass sechs Spieltage vor Schluss lediglich zwei Punkte die Bayern und den BVB voneinander trennen, macht das Duell um die Schale so spannend wie schon lange nicht mehr. Ein Kind, das 2012 geboren wurde, kennt schließlich nur den großen FCB als deutschen Meister. Was auf dem Papier aber Spannung suggeriert, ist in Sachen Qualität nicht weniger als verheerend. Kein überzeugender Spitzenreiter, kein ernstzunehmender Herausforderer, kein gegenseitiges Anstacheln und keine Wortgefechte zwischen den Kontrahenten.
Überspitzt formuliert hat es keines der beiden Teams verdient, nach dem 34. Spieltag den eigenen Trainer und die Klubverantwortlichen mit einem überdimensionalen Glas voll Bier zu überschütten, egal ob Paulaner oder Brinkhoff's No.1.