"Reden wir hier noch über Sport?", wird Heidel von der Bild-Zeitung zitiert. "Die Beschimpfungen sind Lichtjahre unter der Gürtellinie! Es macht mich schon nachdenklich, was da bei manchen Leuten im Hirnkasten passiert."
Durch das 2:2-Remis der Mainzer gegen den BVB am 34. Spieltag hatten die Mainzer dem FC Bayern direkte Schützenhilfe geleistet. Da der deutsche Rekordmeister seine Partie gegen den 1. FC Köln knapp mit 2:1 gewann, fingen die Münchner die Dortmunder noch ab und sicherten sich zum elften Mal in Folge die Schale.
Ein Großteil der Hasskommentare in den sozialen Netzwerken sei deshalb auf die Anhängerschaft der Schwarz-Gelben zurückzuführen. "Weit über die Hälfte davon aus der Dortmunder Ecke", sagte Heidel.
Kritik an seinem Verein wolle er nicht durchgehen lassen. Schließlich hätte sich Mainz gegenüber der Konkurrenz nur fair verhalten. "Normal haben wir den Fairness-Preis verdient! Wir haben gegen München gewonnen, da hat ganz Dortmund gefeiert. Dadurch haben wir es ja erst ermöglicht, dass der BVB diese Chance am letzten Spieltag noch hatte. Dass wir es dann dem FC Bayern, dem Wettbewerb und der Fairness schuldig sind, auch in Dortmund noch mal alles zu probieren, ist doch völlig normal", redete sich Heidel in Rage.
Zwar sei es "ein komisches Gefühl" gewesen, die Dortmunder nach dem Abpfiff so niedergeschlagen auf dem Platz liegen zu sehen, "aber es kann nicht sein, dass wir das in diese Richtung beeinflussen sollten!"