Borussia Dortmund bereitet trotz des Protests um die Werte besorgter Fans kommunikativ den Transfer des deutschen Nationalspielers Felix Nmecha vor. Der 22-Jährige habe in einem Gespräch Bedenken bezüglich fragwürdiger Einstellungen gegenüber Homosexuellen und Transpersonen ausräumen können, berichteten die WAZ und die Ruhr Nachrichten am Montag übereinstimmend.
Demnach haben BVB-Präsident Reinhard Lunow und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dem Spieler des VfL Wolfsburg intensiv auf den Zahn gefühlt. Herausgekommen sei, dass Nmecha hinter dem Grundwertekodex der Dortmunder stehe, schrieb die WAZ. Der streng religiöse Christ hatte auf seinem Instagram-Profil Beiträge geteilt, die als homophob und queerfeindlich einzuordnen sind. Später widersprach er entsprechenden Vorwürfen in einem längeren Post.
Nmecha könnte den an Real Madrid verkauften Mittelfeldstrategen Jude Bellingham ersetzen. Er soll etwa 25 bis 30 Millionen Euro Ablöse kosten. Vor der BVB-Geschäftsstelle an der B1 war am Montag allerdings ein viele Meter langes Banner platziert: "Null Toleranz für Intoleranz! Werte sind nicht verhandelbar!"
Im Grundwertekodex des Vereins heißt es: "Wir werden uns stets für das gesellschaftliche Gelingen einsetzen. Darunter verstehen wir ein Vereinsleben und eine Gesellschaft ohne Rassismus, Antisemitismus, LSBTI+-Feindlichkeit, Sexismus, Gewalt und Diskriminierung. (...) Wir verstehen uns als vielfältige, inklusive Gemeinschaft, sind Heimat für Borussen unabhängig ihres Alters, ihres Aussehens, ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Identität und Orientierung, ihrer Kultur, ihres Glaubens, ihrer Hautfarbe, ihrer Nationalität oder ihrer sozialen Herkunft."