Die Resonanz auf den Transfer von Felix Nmecha zum BVB war nicht zuletzt aufgrund dessen Social-Media-Postings in der Vergangenheit ambivalent. Aber auch die Ablöse von satten 30 Millionen Euro könnte sich als Hypothek für den 22-Jährigen erweisen, sollte er in der ersten Saison bei Borussia Dortmund nicht einschlagen. Die größte Frage ist dabei, welche Rolle Nmecha eigentlich übernehmen wird.
"Felix Nmecha ist ein schneller, technisch versierter und physisch starker Spieler, der unser Mittelfeld durch sein Profil sowohl offensiv als auch defensiv bereichern wird", sagte Borussia Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl in der offiziellen Bekanntmachung der Verpflichtung des ehemaligen Wolfsburgers. Er habe bei Manchester City eine erstklassige Ausbildung genossen und sich in Wolfsburg in der vergangenen Saison in den Vordergrund gespielt, so Kehl weiter.
Besonders die Rückrunde der abgelaufenen Spielzeit gehörte dem Bruder von VfL-Stürmer Lukas Nmecha, der bereits 2019 das erste Mal in die Autostadt gewechselt war und 2021 zusammen mit Felix zum VfL Wolfsburg zurückkehrte. Felix Nmecha war allerdings zu jener Zeit noch ein recht unbeschriebenes Blatt, da er bis 2021 lediglich in der Academy und dem Reserveteam Manchester Citys gespielt hatte.
Er benötigte nach dem Übergang in ein - gelegentlich dysfunktionales - Erstligateam ein wenig Anlaufzeit, konnte aber in der abgelaufenen Saison insgesamt 19 Startelfeinsätze verbuchen und stand gerade im Saisonendspurt in April und Mai nahezu jede Minute auf dem Rasen. Im März gab Nmecha zudem gegen Belgien sein Debüt in der A-Nationalmannschaft, nachdem er sich zuvor endgültig für den DFB und gegen die englische FA entschieden hatte.
Je nach Formation setzte ihn VfL-Cheftrainer Niko Kovac im Saisonendspurt auf der Achterposition etwa an der Seite von Yannick Gerhardt oder auch auf der Zehn hinter Jonas Wind und Patrick Wimmer ein. BVB-Sportdirektor Kehl sprach im oben aufgeführten Statement auch von einer defensiven Bereicherung. Nmecha brilliert nicht unbedingt durch konstant starkes Passspiel und hervorstechende Kreativität, sondern war zuletzt wie fast das gesamte Wolfsburger Mittelfeld vor allem stark in der Balljagd und Ballrückeroberung. Er kann aufgrund seiner Antizipation häufig gut in Passwege hineinstechen und ist zudem ein überdurchschnittlicher Luftzweikämpfer.