"Ich finde, ich bin schon viel ruhiger geworden", sagte der Freiburger Kult-Trainer weiter: "Aber ich bin manchmal impulsiv, das ist viel besser geworden, aber da muss ich dran arbeiten. Das wird eine Aufgabe bis an mein Lebensende sein."
Nach Heidenheims Frank Schmidt ist Streich der dienstälteste Cheftrainer der Bundesliga, seit bald zwölf Jahren steht er bei der Freiburger Profimannschaft in der Verantwortung. Freude bereitet ihm die Arbeit aber nach wie vor.
"Das Schönste in meinem Beruf ist die Zusammenarbeit mit den jungen Leuten", sagte Streich: "Ich kann ganz viele aus unserer jetzigen Mannschaft aufzählen, bei denen ich sehr dankbar bin, dass ich mit ihnen zusammenarbeiten darf."
Die Entwicklung des Fußballs zu immer mehr Kommerz sieht Streich jedoch kritisch. "Der SC Freiburg ist kein Gegenentwurf zu allem. Wir sind auch mit dabei, auch bei uns verdient man wahnsinnig viel Geld", sagte er: "Aber man soll nicht alles mitmachen, um noch mehr Geld zu kriegen. Wir versuchen, ein paar Dinge anders zu machen."
Streich: "Eine Kabine ist ein letzter Rückzugsort"
Dass sich die Klubs - auch auf Forderung vieler Medien - immer weiter öffnen, ärgert Streich.
"Die ganzen Vereine machen ihre Kabinen auf, zeigen sich. Es geht um Entblößung", sagte Streich und sieht eine gesellschaftliche Entwicklung: "Einerseits wird es immer konservativer in gewissen Bereichen und andererseits findet die völlige Entblößung statt. Da bin ich dagegen. Eine Kabine ist ein letzter Rückzugsort, wo wir Ruhe finden. Das ist eine Respektszone."