Die Hinrunde der Bundesliga-Saison 2023/24 ist im Kasten. Bayer Leverkusen führt die Tabelle an und hofft, bis zum Schluss mit Verfolger Bayern München um den Titel kämpfen zu können.
Vor allem in Leverkusen sind auch einige Top-Neuzugänge dafür verantwortlich, dass es so gut läuft. Es gab aber natürlich auch neue Gesichter in der Bundesliga, die bisher noch gar nicht überzeugen konnten.
SPOX hat ein paar Flops unter den Sommer-Neuzugängen der Bundesligisten zusammengestellt.
Fabio Carvalho (RB Leipzig; mittlerweile bei Hull City)
Der technisch hochbegabte Offensivspieler kam ob seines riesigen Potenzials mit großen Hoffnungen nach Leipzig - nur, um schon nach knapp einem halben Jahr festzustellen, dass eine Weiterführung der Leihe keinen Sinn mehr ergibt.
Die allermeisten von Carvalhos 14 Einsätzen für Leipzig waren nur von kurzer Dauer. Und überzeugen konnte er dabei nie so wirklich, eine Torbeteiligung verzeichnete der 21-Jährige nicht.
"Wenn der Junge das Gefühl hat, dass er wieder eine Veränderung braucht, dann lohnt es sich nicht, ihn als Leihspieler weiter hier zu behalten", sagte Leipzig-Trainer Marco Rose bei Sky über den vorzeitigen Abbruch von Carvalhos Leihe Ende Dezember. Eigentlich hätte er bis Sommer bei RB bleiben sollen.
Liverpool hat Carvalho inzwischen an den englischen Zweitligisten Hull City weiter verliehen.
Leonardo Bonucci (Union Berlin; mittlerweile bei Fenerbahce)
Auch Bonucci hat die Bundesliga bereits wieder verlassen.
Der Wechsel des Europameisters zu Union Berlin sorgte im vergangenen Sommer für viele Schlagzeilen. Ein solch großer internationaler Name bei den Eisernen ist schließlich etwas ganz Besonderes.
Die Beziehung zwischen Bonucci und Union wurde allerdings nicht besonders. Auch der Italiener, Anfang September ablösefrei von Juventus gekommen, konnte trotz seiner immensen Erfahrung nicht dafür sorgen, Unions Abwehr zu stabilisieren.
Zehnmal lief Bonucci letztlich für Union auf, in den letzten Wochen saß er dabei meist nur auf der Bank. Und nach lediglich gut vier Monaten war das Kapitel Bonucci in Berlin dann schon wieder beendet, der 36-Jährige zog zu Fenerbahce weiter.
Dawid Kownacki (Werder Bremen)
Mit der Empfehlung von 23 Scorerpunkten in der 2. Bundesliga für Fortuna Düsseldorf kam Kownacki vergangenen Sommer ablösefrei nach Bremen. Bis dato lief die Zusammenarbeit aber für beide Seiten alles andere als zufriedenstellend.
Kownacki stand in der Hinrunde nur dreimal in Werders Startelf, seit Mitte September durfte er nur noch ein einziges Mal von Beginn an ran.
Ansonsten kam der Stürmer meist zu sehr kurzen Einsätzen, zehnmal lief er bisher insgesamt für Bremen auf. Die Ausbeute dabei: 0 Tore, 0 Assists.
Nicolas Seiwald (RB Leipzig)
Im Supercup gegen Bayern zum Saisonstart hatte Seiwald genau so in Leipzigs Startelf gestanden wie beim Bundesliga-Auftakt in Leverkusen (2:3). Seither kam in der Liga aber kein weiterer Einsatz von Beginn an mehr dazu.
Seiwald, für 20 Millionen Euro aus Salzburg gekommen, tat sich bisher sehr schwer, in Leipzig Fuß zu fassen. In elf von bisher 17 Bundesligaspielen dieser Saison saß der 21-jährige Mittelfeldspieler 90 Minuten lang auf der Bank.
RB-Trainer Marco Rose hat das Vertrauen in den 22-jährigen Österreicher aber keineswegs verloren: "Er genießt unser vollstes Vertrauen und wir wissen, wozu er im Stande ist und was er leisten kann", sagte Rose nach Seiwalds gutem Auftritt im Länderspiel mit der österreichischen Nationalelf gegen Deutschland im November. "Bisher konnten wir ihm noch nicht die dementsprechenden Einsatzzeiten in der Bundesliga geben, aber das wird noch kommen."
Lucas Tousart (Union Berlin)
Tousart sollte eigentlich eine wichtige Rolle dabei spielen, dass Union auch in dieser Saison wieder stabil auftritt. Einen Beitrag dazu zu leisten, gelang dem französischen Mittelfeldspieler aber nicht.
Fünf seiner sieben Liga-Einsätze für Union absolvierte Tousart bis Mitte Oktober - und alle fünf Partien verloren die Eisernen.
Seitdem kam der 26-Jährige in der Bundesliga nur noch zu acht Einsatzminuten, in sechs der letzten acht Ligaspiele blieb er komplett außen vor. Die 2,8 Millionen Euro, die Union im Sommer an Stadtrivale Hertha überwiesen hatte, haben sich noch überhaupt nicht gelohnt.
Attila Szalai (TSG Hoffenheim)
12,3 Millionen Euro überwies Hoffenheim im Sommer für Szalai an Fenerbahce. Die Erwartungen an den ungarischen Nationalspieler, der sich in der Türkei in den vergangenen zweieinhalb Jahren einen Namen gemacht hatte, waren dementsprechend hoch.
In der Hinrunde machte Szalai aber nur sehr selten mal positive Schlagzeilen. Lediglich viermal stand er in der Bundesliga auf dem Platz, seit Anfang September machte er nur noch zwei Spiele und saß zwischendurch wochenlang durchgehend auf der Bank.
Ein guter Auftritt gegen Bochum - als Linksverteidiger und nicht auf seiner gewohnten Position im Abwehrzentrum - Anfang Dezember machte Hoffnung. Doch auch zuletzt war der 25-Jährige dann wieder außen vor.
Brenden Aaronson (Union Berlin)
Aaronson ist lediglich ausgeliehen von Leeds United, der finanzielle Aufwand ist für Union also überschaubar. Dennoch kam von dem 23-jährigen Offensivspieler bisher doch arg wenig.
In 20 Pflichtspieleinsätzen für Union konnte er noch keine einzige Torbeteiligung verzeichnen. Nach seiner Gelb-Roten Karte gegen Darmstadt am 2. Spieltag mit anschließender Sperre war Aaronson vorerst raus aus dem Team - und beim 0:0 gegen Freiburg am vergangenen Wochenende kam der Nationalspieler der USA zu seinem ersten Startelf-Einsatz seit Ende Oktober.
Junior Adamu (SC Freiburg)
Adamu hat bereits zwei Champions-League-Saisons mit Salzburg absolviert, vergangene Spielzeit gelangen dem Stürmer 14 Pflichtspieltore für die Österreicher. In Freiburg ist er bisher aber noch nicht wirklich angekommen.
Mit sechs Millionen Euro Ablöse machte der SC den 22-Jährigen im Sommer zu seinem Königstransfer. Für einen Startelfeinsatz in der Bundesliga reichte es aber noch nicht, lediglich 82 Minuten durfte Adamu im deutschen Oberhaus bisher spielen.
Adamus Start in Freiburg war von Problemen mit der Patellaspitze erschwert worden, erst Anfang September konnte er erstmals für seinen neuen Klub auflaufen. Seine bislang einzigen Torbeteiligungen gelangen ihm in der Europa League beim 5:0 gegen Backa Topola, als er einmal selbst traf und ein Tor vorbereitete.
"Das war sehr wichtig für Junior. Alle freuen sich total", betonte Freiburg-Trainer Christian Streich danach. "Wir haben gemerkt, dass es (sein missglückter Start beim SCF, d. Red.) ihn belastet hat, obwohl er vom Typ her ein Sonnenschein ist."
Nathan Tella (Bayer Leverkusen)
Leverkusen hat auf dem Transfermarkt vergangenen Sommer zwar sehr viel richtig gemacht. Und auch bei Tella ist es gut möglich, dass er nach einiger Anlaufzeit noch durchstartet. Bisher hinkt er den Erwartungen als teuerste Neuverpflichtung (kam für 23,3 Millionen Euro von Southampton) aber noch hinterher.
Die enorme Konkurrenz in Bayers Offensive sorgt dafür, dass Tella in der Hinrunde lediglich in der Europa League auf lange Spielzeiten kam. In der Bundesliga durfte er achtmal als Joker ran, gerade mal 71 Einsatzminuten stehen hier insgesamt zu Buche. Immerhin: Mitte November erzielte der 24-Jährige beim 4:0 gegen Union Berlin sein bisher einziges Tor für Leverkusen.
Kevin Volland (Union Berlin)
Immerhin drei Tore und drei Assists stehen auf Vollands bisherigem Union-Konto. Dennoch trat der 15-malige deutsche Nationalspieler im Trikot der Eisernen bislang häufig unglücklich auf.
Zum Beispiel bei seiner Roten Karte gegen Leipzig Anfang September, für die er drei Spiele gesperrt wurde. Erst Ende November gegen Augsburg gelang Volland, für vier Millionen Euro aus Monaco geholt, dann sein erstes Tor für Union.