Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann hat Toni Kroos (34) dafür gelobt, zum richtigen Zeitpunkt abgetreten zu sein – und in dem Zuge auch deutliche Worte für Routinier Luka Modric (39) gefunden. Kroos' Ex-Klub Real Madrid steckt in der Champions League spätestens nach dem 0:2 beim FC Liverpool am Mittwochabend in einer Krise.
In seiner Funktion als Experte bei Sky wurde Hamann gefragt, ob es Real noch immer nicht geschafft habe, Kroos zu ersetzen. Mit einem Lächeln meinte der CL-Sieger von 2005: "Er hat einen Riecher gehabt. Es ist auch eine Qualität, den richtigen Zeitpunkt (für den Rücktritt, d. Red.) zu finden." Dann führte er aus: "Vielleicht hätte Modric auch sagen sollen: 'Ich habe nochmal die CL gewonnen, das war's jetzt.' Die Zeit kann keiner aufhalten."
Für Hamann bekam der Kroate, der 79 Minuten lang spielen durfte, an der Anfield Road die Grenzen aufgezeigt: "Modric ist jetzt 39. Er fährt da jetzt nach Liverpool und wenn man sieht was das für Ochsen sind! Die Körperlichkeit, das Tempo - die fressen dich auf."
Hamann betonte allerdings auch, dass es aktuell nicht Reals Hauptdefizit sei, Kroos' Abgang nicht auffangen zu können. Vielmehr sei der spanische Rekordtitelträger "im Moment einfach keine Mannschaft. Und wie du das jetzt wieder hinbringst in den nächsten Wochen ..."
Real belegt aktuell in der Tabelle der Champions League einen enttäuschenden 24. Platz und muss damit sogar um die Teilnahme an den Playoffs für das Achtelfinale bangen.
Luka Modric: "Man gewinnt die Champions League nicht zu diesem Zeitpunkt"
Reals Trainer Carlo Ancelotti nahm die Niederlage gegen Liverpool gelassen hin. Er sagte: "Es ändert sich für uns nicht viel. Selbst mit einem Sieg wäre es für uns schwierig geworden, einen Platz unter den Top-8 zu erreichen."
Die besten acht Mannschaften der Vorrunde haben ihr Ticket für die Runde der letzten 16 Teams sicher. Von Platz neun bis 24 spielen die Teams in einer K.o.-Runde die weiteren acht Teilnehmer aus.
Ähnlich wie Ancelotti sah es auch Kapitän Modric. Nach zwei Siegen in LaLiga sei man eigentlich "gut drauf", so der Ballon-d'Or-Sieger von 2018, aber man müssen "den Weg auch in der Champions League beschreiten." Weiter meinte er: "Wir müssen und werden uns verbessern, daran habe ich keinen Zweifel. Es ist hart, dass wir schon drei Spiele verloren haben, aber man gewinnt die Champions League nicht zu diesem Zeitpunkt."
Reals Gegner in der Ligaphase der Königsklasse heißen an den letzten drei Spieltagen Atalanta Bergamo (10. Dezember), Red Bull Salzburg (22. Januar) und Stade Brest (29. Januar).